Ferienwohnungen:
Es waren wohl Hella und Margitta, die in einem stillen Hinterstübchen sich diesen Plan ausdachten - das fast vergessen geratene Klassentreffen in die Nähe des Anstoßes zu schieben. Wer so penetrant nervt, muss doch auch Zeit haben, diese Fäden zusammenzuhalten - vor allem, weil dort auch noch Betten in Überfluss verfügbar sind.
So weit - so gut und auch so richtig.
Na klar - ich habe da nicht das geringste Problem, dies soweit vorzubereiten, dass das Anliegen zum Tragen kommt - uns nach 5 Jahren und somit nach 35 Jahren des Facharbeiter-Abschlusses und des Abiturs wieder zu treffen um zu schauen, was aus den Einzelnen so geworden ist. Und nebenbei haben wir die Möglichkeit, die nähere Umgebung am Fuße des Thüringer Waldes kennen zu lernen.
gemeinsames Kaffeetrinken
Gabi und Sabine schweben in Erinnerungen
Abendbrot mit Thüringer Bratwürste und Steaks
Während des Abendbrotes wurde intensiv über Vergangenes diskutiert.
Sabine und Gabi beim Stöbern in der Klassenchronik
Dietmar erzählte alte Lehrerstory´s der damaligen Zeit
Auch die Frauen schauten gelegentlich auf das EM-Spiel
Sonnabend: Frühstück mit frischen Bäckerbrötchen
Biathlon - Ski Arena
Exotarium im Zentrum der Stadt
Fotostopp an der Schanzenanlage
Blick von der Schanze
Ziel an der Bob- und Rodelbahn
Fachsimpeleien am Zielhaus in Oberhof
Detlef und Dieter treffen ein
neu aufgebaute Michaeliskirche nach dem Brand im 18. Jhdt.
Sonderausstellung Truppenübungsplatz
Zum Gruppenfoto vor dem Schloss Ehrenstein
gemeinschaftliches Abendbrot
Abendprogramm mit Phonetiker Detlef - ein Highlite der Superlative
Schmunzeln bei alte aufgearbeitete Tonaufzeichnungen
alte Dokumente zur Erheiterung nud Rückbesinnung
Der Lehrmeister spricht - seine damaligen Lehrlinge hören zu
Dr. Wilfried fachsimpelt über seine Erfindung
Frühstück am Sonntag - die letzte Stärkung vor der Abreise
letzte gemütliche Gespräche ...
...mit der Zusicherung, dass wir uns bald wieder sehen werden.
Gegen 16 Uhr klingelt das Mobiltelefon - Margitta steht mit ihrem Mann vor der Hauseingangstür und kommen mit dem elektronischen Türschloss nicht klar. Kurz hinterher kam Carla mit Mann die auch wie fast alle mit der modernen Schließtechnik ihre Probleme hatten. In ihrer Wohnung eingewiesen, gingen sie gleich ans Werk, die mitgebrachten Torten von Margitta und Carla zu schneiden, Kaffee zu kochen und den Tisch zu decken. Mittlerweile reiste auch Dieter an. So war schon eine ordentliche Runde zusammen gekommen.
In dem Anfangsstress habe ich ganz vergessen, dass Margitta auch noch heute Geburtstag hatte. Dieter brachte mich dabei auf dem richtigen Weg, als ich ihn mit einem kleinen Blumenstrauß sah. Mit einem auf dem Horn geblasenen Happy Birthday ließen wir uns die Geburtstagstorte schmecken.
Anschließend bummelten die Anwesenden durch die Kleinstadt Ohrdruf und nahmen die eben eingetroffene Sabine mit. Auch Gabi und Sabine hatten sich dierer Gruppe mit angeschlossen. Jedoch waren kurz darauf beide nicht mehr auffindbar.Nach einer geraumen Zeit hat uns die Nachbarin angerufen und teilte freundlich mit, dass zwei junge Frauen vor der Tür stehen - da kam die Erleuchtung - beide hatten den Code vergessen - das Handy gleich mit. Dank der freundlichen Nachbarschaftshilfe wurden sie erlöst und konnten sich mit einer Tasse frisch gebrühten Kaffee sowie den leckeren Kuchen trösten.
Keiner legte sich faul hin sondern gab sein Bestes zum Gelingen des Abends. So wurde ein leckerer Gemüsesalat hergerichtet, andere zerkleinerten Obst zu einem Obstsalat und andere spießten Orangen und Weintrauben auf Käsewürfel um zum Abend etwas als Beilage zu haben.
Nicht lange hin, bewarben sich mehrere Grillmeister, den Zuschlag für diese Aufgabe zu erhalten. Dieter war der erste, der unter kritischen Augen und mit zahlreichen Tipps der Anwesenden die Arbeit aufnahm.Viel Fleisch und original Thüringer Bratwürste waren auf dem Grill aufgelegt, um auch die letzte Ecke im Magen noch füllen zu können. Es gab nicht nur Gegrilltes, dank Sabine konnte man auch Fischsalat essen. Hungrig genug schienen alle zu sein. Außerdem stand ja noch ein langer Abend vor uns - nicht nur wegen des EM-Fußballspiels, sondern auch um die alten Kamellen wieder aufwärmen zu können. Ich selbst beneide die, die noch ein so gutes Gedächtnis haben, um sogar noch einzelne Zitate von Lehrer und Schüler wiedergeben zu können. Mittlerweile traf auch Christian ein, der letzte planmäßige Abiturient der damaligen Klasse.
Reichlich gebratenes war noch für ihn vorhanden, um seinen leeren Magen nach der weiten Reise mit Leckereien zu füllen. Nach dem Abendbrot wurde der gemütliche Teil eingeläutet. Ungedultig warteten die ersten auf den Anpfiff des Fußballspieles. Aber keiner hat nebenbei das Anliegen der Zusammenkunft aus den Augen verloren. Der Spielverlauf war nebensächlich - bei vergebenen Chansen oder bei Toren wurde die Aufmerksamkeit kurzzeitig auf das Spiel gelenkt. Viel gab es zu erzählen - Neues in den vergangenen Jahren gab es reichlich. Aber auch immer wieder die alten Schulerlebnisse, die gemeinsamen Klassenfahrten nach Malter, Kriebstein oder zum Greifenbach-Stauweiher waren interessant. Mittlerweile sieht man doch einiges aus einem anderen Blickwinkel. Gelacht und geschmunzelt wurde reichlich - auf den Fotos für die Nachwelt dokumentiert.
Kurz vor zwei Uhr zogen sich die letzten zur Nachtruhe zurück. Ein weiterer harter Tag steht bevor. Werden alle, die zugesagt haben auch anreisen -in ein paar Stunden wissen wir mehr.
Gegen sieben Uhr war ich schon unterwegs, um frische Bäckerbrötchen zu holen. Nach Rückkehr war auch schon erste Bewegung in den Wohnungen erkennbar. Die Frühaufsteher waren schon am werkeln - hingegen die Langschläfer durch einige kräftige Töne aus dem Horn unsanft geweckt wurden. Zähneknirschend tolerierten sie das Weckprozedere. So der Reihe nach erschien auch der letzte zum gemeinsames Frühstück in der Ferienwohnung Ehrenstein. Eine bescheidene Auswahl an Wurst, Käse, Butter, Marmelade. Lecker war die rießige Auswahl an hausgemachter Konfitüre aus regionalen und exotischen Früchten.
Natürlich nahmen wir uns viel Zeit zum Frühstücken. Noch paar letzte Späße so am Morgen - dann bereiteten wir uns auf den Ausflug nach Oberhof vor.
Mit drei Autos bekamen wir alle unter. Da aber Sabine einen wichtigen Geschäftstermin mit ihre Software- Firma hat, musste sie leider unsere lustige Runde verlassen. Sichtlich schwer fiel ihr der Abschied von unserer Truppe - aber was nützt es - Dienst ist Dienst - die erste Million ist nun mal nicht bei Spaß und Wein zu verdienen. Aber vier ehemalige Klassenkameraden kommen heute noch dazu. Das Wetter war wie prognostiziert - bewölkt und ein wenig frisch - bei Abfahrt waren 16° Außentemperatur.
Gegen zehn Uhr fuhren wir los. An den Tobiashammer vorbei - durch Luisenthal - rechts das Brauereimuseum ging es steil bergauf bis nach Oberhof. Als erstes besuchten wir die Biathlon- Arena im Südwesten von Oberhof. Hier erwarteten uns nur 13 Grad - noch war es trocken. Zahlreiche Schüler führten auf der Sportanlage einen Wettkampf auf Inliner durch - ein gutes Training in Vorbereitung auf den kommenden Winter. Für Carla, Sabine M. und mich kamen alte Erinnerungen aus der Wintersportzeit während der Lehre auf. Ich glaube, dabei keinen vergessen zu haben. Wir waren als Amateure damals eine feine Truppe von Aktiven.
Schon kurz vor Abfahrt setzte Nieselregen ein. Wir kamen nicht herum, den Regenschirm zu öffnen. Die Weiterfahrt sollte an der Bobbahn zu einen Zwischenstopp unterbrochen werden - sagten ihn aber wegen Regen ab. Eine weitere Gelegenheit, sie zu sehen, war möglich, wenn wir zu den Schanzen fahren. Also flüchteten wir erst mal ins Exotarium im Zentrum der Wintersportstadt. Schlangen, Echsen, Kröten konnten wir besichtigen und waren überrascht über die Vielfalt. Selbst eine Schlange einschließlich ihres kleinen Nachwuchses konnte man anfassen. Samtweich fühlen sie sich an - eine sehr interessante Erfahrung.
Als wir das Exotarium verließen, regnete es nicht mehr. Die Hungrigsten versorgten sich schnell mit einer Bratwurst als Marschverpflegung, bevor wir die geplante Besichtigungsroute fortsetzten. So fuhren wir zu den Schanzen. Nach einer kleinen Ehrenrunde (wir hatten uns verfahren) kamen wir dennoch an den Schanzen an. Es ist schon überwältigend, von welcher Höhe die Springer ihren Flug absolvieren. Von hier aus hat man einen herrlichen Überblick über die Wälder Thüringens einschließlich des örtlichen Panorama-Hotels. Anschließend besuchten wir die Rennschlitten- und Bob-Bahn - diesmal den Auslauf - also am Oberhofer Zielhaus nach dem Köstritzer Kreisel.
Da das Wetter mittlerweile sich stabilisierte, konnten unsere Regenschirme im Auto lassen. Für viele neu - der Aufbau einer Bob- und Rodelbahn - das Prinzip der Kühlung - es ist schon imposant, sich mit dieser Technik zu beschäftigen. Auch wenn viele nicht den Sport als wichtigen aktiven Punkt im Leben haben, ist es doch interessant, eine Sportanlage in der Dimension zu sehen.
Christian, der Mann von Carla, nutzte diese Gelegenheit, sich mal als Bob-Rennfahrer zu präsentieren. Von Fahrkomfort kann man in solch einen Sportgerät nicht sprechen. Bei dem Gepoltere auf der Bobbahn sollte man schon ein wenig Sitzfleisch und eine gesunde Wirbelsäule haben. Bis Christian aus dieser Lage sich befreien durfte, dauerte es ein wenig. Dieter hatte einige Probleme, den Bob inklusive Fahrer auf die Speicherkarte des Fotoapparates zu bekommen.
Nun sollte unser Phonotheker auf den Plan kommen, wenn die liebe Technik so geklappt hätte, wie sie sollte. Aber das war nicht so. Nach dem 3. Versuch akzeptierten wir die ungewollte Pause zwischen den einzelnen Audio-Clips - also Zeit, um nachzudenken oder zu klatschen. All so frisch ist nun unser Gehirn auch nicht mehr. Diese technische Panne schmälert nicht im Geringsten den Fleiß, den Detlef in einer gewaltigen Kleinarbeit aus 113 (!!!) einzelnen MP3-Titeln, ob Wunschtitel der Anwesenden, eigene Sprachaufzeichnungen, Kommentare und Originalaufnahmen der damaligen Zeit zum Besten brachte. Detlef - herzlichen Dank für Deine Arbeit. Als kleine Entschädigung werde ich allen Anwesenden eine Version in Deinen Namen zusenden, die störungsfrei auf allen CD-Playern spielen sollte, so dass Du im Nachgang für jeden eine bleibende Erinnerung mitgeben kannst.
Schwierig war natürlich auch die Gradwanderung zwischen Phonotheker und Fußball-Fans, denen wir parallel die Übertragung des EM-Spieles ermöglichten. Unbewusst ärgerten Sie Detlef, da die Fernbedienung des Fernsehers gelegentlich die des DVD-Players steuerte und somit den mehrfachen Neustart des Players erforderte. Das ist eben so, wenn alle Geräte vom gleichen Hersteller sind und jedes trotzdem seine eigene Fernbedienung hat. Aber auch dies hinderte uns nicht, bei guter Laune zu bleiben.
Die Stimmung war durchgehend toll, viele nutzten die Gelegenheit, Neues von den ehemaligen Klassenkameraden zu erfahren und nahmen teilweise wertvolle Hinweise für den eigenen Werdegang mit. Das ist ja auch der Sinn des Klassentreffens. Diesmal war das Ende noch ein wenig später als gestern - so gegen drei Uhr zog Ruhe im Haus ein, auch wenn Margitta zwangsweise bis zum Ende munter blieb. Das Livegeschehen auf der Terrasse einschließlich frisch geräuchertes von Gabi hielten sie munter - SORRY.
Die Zeit des Abschieds kam. Gegen zehn Uhr traten alle außer Dietmar mit Frau, der bis Dienstag seinen Aufenthalt verlängerte, die Heimreise an. Die fleißige Mithilfe Aller erleichterte mir, den ursprünglichen Zustand wieder herzustellen. Nur wenig Nacharbeiten blieben für mich. Der größte Posten war nur der Rücktransport der Speisen und Getränke. Der Passat war bis zur letzten Ecke gefüllt. Ein unvergessenes Wochenende! Danke an alle, für das kollektive Mitwirken. Wir sind eben eine super Truppe.