Fürstenhochzeit
Vor 450 Jahre - Grafenhochzeit auf Schloss Neideck in ArnstadtFürstenhochzeit Schloss Neideck - Arnstadt (Schlossruine)

                     

Am 12. Juni 2010 feierte die Stadt Arnstadt das 450 jährige Jubiläum der Fürstenhochzeit des Grafen Günther XLI (Günther der Streitbare) mit der erst 16 jährigen Katharina von Nassau-Dillenburg, der Tochter des Wilhelm dem Reichen, Graf von Nassau-Dillenburg und somit die Schwester des Wilhelms von Oranien, welche damals auf dem Wasserschloss Neideck mit 3500 Gästen gefeiert wurde. Die Prunkhochzeit war am 17. November 1560 und dauerte sieben Tage. Zwei Jahre vorher (23. Juni 1558) war die Verlobung auf Schloss Dillenburg im hessischen Dillenburg (ca. 40km nordwestlich von Gießen). Die Grafenhochzeit war keine Liebeshochzeit, sondern hatte wie in diesen Kreisen damals üblich (und teilweise auch heute noch) politischen Hintergrund. Mit den von Karl V. geschenkten 10.000 Gulden erbauten sie auf den Grundmauern der vorherigen Hersfelder Burg in den Jahren 1553 - 1565 das Renaissance-Schloss Neideck, in dem das Paar auch mehrere Jahre wohnte.

Gegenwärtig ist das Renaissance- Schloss Neideck nur noch als Burgruine / Schlossruine zu besichtigen. Die erste Erwähnung dieser Region soll aus dem Jahr 954 kommen, als der Reichstag von Arnstadt stattfand und sich neben weiteren Themen die aufständischen Herzöge Konrad und Ludolf dem König Otto I unterwarfen. Die erste Erwähnung der Hersfelder Burg soll aus dem Jahr 1273 kommen. Mit dem Aussterben der Fürstenlinie Arnstadt (Tod von Anton Günter II) war der Standort nicht mehr im Interesse der Grafen und Fürsten von Schwarzburg-Sondershausen. Sie hatten bereits 1716 ihre Residenz nach Sondershausen verlegt. Noch vor seinen Tod im Jahr 1740 baute der Regent von Schwarzburg-Sondershausen für seine Gemahlin Elisabeth Albertine im Jahr 1735 ihren Wittwensitz, das "Neue Palais" in auf dem Gelände des Schlossgartens aus Materialien des unbewohnten Schlosses Neideck.

GrafenhochzeitIm Jahr 1779 stürzten die Reste des Schlosses ein. Erhalten blieb der heutige 64 m hohe Schlossturm, Ruinen und eine Miniatur des damaligen Schlosses.

450 Jahre - Fürstenhochzeit
auf Schloss Neideck

Ursprünglich war die 450-Jahre-Feier zur Prunkhochzeit am 18. September vorgesehen, wurde nun aber gemeinsam mit dem Schlossfest als dessen Höhepunkt am 12. Juni 2010 an historischer Stelle nachgestaltet.

Auch wenn das Schloss nur als Ruine erhalten blieb - für diese Inszenierung war der Originalschauplatz mit dem noch erhaltenen Neideckturm der passende Hintergrund.

Der anfängliche Regen hinderte nicht hunderte Gäste dieses Spektakel mitzuerleben. Aber Petrus hatte es dann doch gut mit uns gemeint und ließ zwischendurch sogar die wärmende Sonne zum Vorschein kommen.

 

Brautpaar: Graf Günther XLI von Schwarzburg-Arnstadt +Gräfin Katharina v. Nassau-Dillenburg
 
Gräfin Elisabeth von Schwarzburg Graf Johann Günther
I. v. Schwarzburg-Sondershausen  
Gräfin Juliana von Stolberg Graf Burkhard
VIII. von Barby  
Fürst Wilhelm von Oranien-Nassau +
Anna von Sachsen +
Prinz Philipp Wilhelm v. Oranien  
Graf Albrecht
VII. v. Schwarzburg-Rudolstadt Anna Sybilla v. Schwarzburg  
Gräfin Magdalena von Schwarzburg +
Graf Johann Albrecht
VI. von Mansfeld-Vorderort  
Graf Johann
VI.(der Ältere) v. Nassau-Dillenburg +
Landgräfin Elisabeth v. Leuchtenberg  
Graf Poppo
XII. zu Henneberg-Schleusingen Graf Wilhelm I. v. Schwarzburg-Frankenhausen  
Maria von Nassau Prinzessin Magdalene v. Nassau-Dillenburg Prinzessin Juliana v. Nassau-Dillenburg  
Fürst Joachim Ernst zu Anhalt +
Agnes von Barby  
Freiherr Lazarus von Schwendi

Grafenhochzeit Schlossruine Neideck, ArnstadtLeider ließ sich in verschiedenen Archiven und Privatsammlungen nicht die damalige Gästeliste bestimmen, wurde aber durch den Verein "Schloßruine Neideck zu Arnstadt e.V." nach den zeitgemäßen Lebensumständen "nachvollzogen. Sicher waren damals wesentlich mehr Ehrengäste anwesend - hier zur 450 Jahr-Feier beschränkte man sich bei der Auswahl auf Verwandte ersten Grades und bedeutende Persönlichkeiten, die auch nachweislich in enger Verbindung mit dem Brautpaar standen.

Hochherrschaftlich in alten Kostümen aus dem Weimarer Theaterfundus ging die Inszenierung des Festmahles auf Wasserschloss Neideck zu. Der Marschall (Rulemann Jahn) begrüßte die Paare mit historischen Namen und Titel und gab einige kurze Erläuterungen zur Person. Als letztes erschien das Brautpaar (Annika und Eric Noll aus Umpferstedt b. Weimar ), die die zahlreich geladenen "historischen" Gäste zum Hochzeitsschmaus zu Tisch baten. Begonnen wurde mit einer festlichen Hochzeitssuppe gefolgt von gebackenem Schwein. Zur Kaffeezeit wurde eine Marzipantorte gereicht, die als Nachbildung des Schlossturmes ein bäckerisches Meisterstück war. Damals wurde aber wesentlich mehr verzehrt. Aufzeichnungen nach sollten 100 Ochsen, 120 Hirsche, 150 Wildschweine, 245 Spanferkel, 300 Rebhühner, 850 Hasen und 1000 Hammel neben reichlich Wein und Bier gewesen sein.Grafenhochzeit Schlossruine Neideck, Arnstadt

Ein umfangreiches Begleitprogramm ergänzte die Interpretation der Fürstenhochzeit. So erklang Flötenmusik vom Ensemble "Mussique de Bois" der Arnstädter Musikschule Arnstadt-Ilmenau, Anekdoten, Lieder und Gedichte um und über das Schloss sowie der Grafenfamilie von "Ludowig der Luthenslaher" sowie Renaissance- Musik der damaligen Burgen und Schlösser von der "Erfurter Camerata" in historischen Kostümen. Die Spielleute "Viesematente" zeigten ihr mittelalterliches musikalisches Können - die "Erfurter Tanzgilde" führte Tänze in ihren prunkvollen Kleidern der damaligen Zeit auf. Zwar zeitgeschichtlich falsch (ein Jahrhundert zu früh) erschien auch die Fürstin Auguste Dorothea mit ihren Hofstaat.

Fotoshow zum Festmahl der Fürstenhochzeit (Die Originalbilder sind in der Größe von 3260 x 2136)


Ergänzende Hinweise:
Sonderstadtführung "Die Nonnen von Arnstadt" im Jahr 2012
Sonderstadtführung "Auf den Spuren von Katharina von Nassau-Dillenburg" - Arnstadt 2015


Rahmenprogramme zur Fürstenhochzeit auf Schloss Neideck

Legenden und Zauberei, Aufführungen von Tänzen, mittelalterlicher Musik bis zum Markttreiben, wo auch ordentlich gehandelt werden kann sorge für Kurzweil der Gäste. Den Abschluss bildete bei Einbruch der Dunkelheit ein Feuerwerk, welches unmittelbar am Neideckturm gezündet wurde.

Nicht nur die geladenen Hochzeitsgäste konnten die festlichen Gerichte (natürlich nach heutiger Esskultur) genießen - auch die Zuschauer wurden mit Kaffe und hausgebackenen Kuchen des Neideckvereins versorgt. Nicht zu vergessen sei hier der Stand der "Freunde der Thüringer Bratwurst" aus Holzhausen, der neben der Thüringer Bratwurst auch noch andere Grillprodukte zum Kauf angeboten hatte.

IKinderfest zur Grafenhochzeit Schlossruine Neideck, Arnstadtm Umfeld des Schlosses fanden noch zahlreiche Rahmenprogramme statt. So wurden Schlossführungen, Schlossgartenführungen und Renaissance-Stadtführungen durchgeführt oder konnte per Kutsche die nähere Umgebung kennenlernen. Auf dem Hof und im Lustgarten des Schlossmuseums boten viele Händler ihre Produkte an und konnte das Können von verschiedenen Kunsthandwerken kennenlernen und auch selbst ausprobieren. Auch hier war die Gruppe "Viesematente" stets dabei und sorgte mit iher Musik für mittelalterliches Flair.

Für unsere Kinder wurde ein Kinderfest im Schlossgarten geboten. So wartete eine echter Indianer auf die Kinder und erklärte das Leben der Indianer, Kletterwand der Bergwacht, Hüpfburg, mehrere Geschicklichkeitsspiele, Bastel- und Spielstraßen der Arnstädter Kindergärten. In der Vorburg (Hof des Landratsamtes) konnte man sich die Vorführung "Rumpelstilzchen" sich anschauen, auf der Hüpfburg austoben, Wasserspiele beobachten oder an verschiedenen Wissensspielen und Bastelständen teilnehmen. Die Kinder-Computerschule zeigte interessierten Kindern den Umgang mit Laptops.

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