Namibia Rundreise - Juni 2006 (Teil 2)

Copyright - © Andreas Mauersberger 2006
(noch 3.Tag) Nachdem wir uns in der Gästefarm eingerichtet hatten, nutzten wir die Zeit bis zum Eintritt der Dunkelheit, die Wildgehege aufzusuchen. Als erstes ging es mit mehreren Tierpflegern direkt in das Gepardengehege. In geringer Entfernung - aber nie zu nah wurden schnell einige Erinnerungsfotos geschossen. Nebenan im Leopardengehege durften wir natürlich nur durch den Zaun fotografieren - die plötzlichen Attacken erzeugten einen natürlichen Respekt vor diesen Tieren.
Gepard auf der Gästefarm Hammerstein - Namibia: Der Gepard ist das schnellste Landtier überhaupt. Messungen ergaben, dass er Sprintgeschwindigkeiten von bis zu 114 km/h erreichen kann. Der Gepard überwältigt seine Beute nach einer kurzen Hetzjagd. Gepard auf der Gästefarm Hammerstein - Namibia: Geparden - im Englischen heissen sie Cheetahs - werden oft mit Leoparden verwechselt. Dennoch gibt es deutliche Unterscheidungsmerkmale. So z. B. die typischen Tränenstreifen im Gesicht des Geparden, sowie seine längeren Beine und dunkleren Fellflecken.
Interessant war schon, wie viele Fotos der Gepard über sich ergehen lassen mußte, bis jeder sein Foto hatte. Geduldig lag er dabei im Gras - wenn es ihm zu viel wurde, ging er gemächlich weiter. Die Tierpfleger hatten jedoch stängig alles unter Kontrolle - denn es bleiben Wildtiere und die Reaktion, wenn sie sich in der Enge getrieben fühlen, ist nicht vorhersehbar. Und Verletzungen möchte doch der Veranstalter auch verhindern.
Wüstenfuchs auf der Gästefarm Hammerstein - Namibia Leopard auf der Gästefarm Hammerstein - Namibia: Leoparden sind nachtaktive, scheue Tiere und von daher nicht leicht in der Wildnis zu beobachten. Sicht-, Geruchs- und Hörsinn der Tiere sind aussergewöhnlich gut entwickelt. Ausserdem sind die Raubkatzen gute Kletterer und Schwimmer. Die Leoparden des Bushvelds wiegen im Durchschnitt selten mehr als 70 kg. Dennoch sind sie in der Lage, auch grosse Beutetiere, wie z.B. Impalas, in Bäume hochzuziehen.
Wüstenluchs Leopard
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In der sehr gemütlich eingerichteten Gästefarm Hammerstein gab es Abendbrot in Buffetform - sehr leckere nationale warme und kalte Fleisch- und Fischgerichte. Sehr früh ging es ins Bett, da es eine kurze Nacht werden sollte. Noch in der Dunkelheit ist die Abreise in dem Namib Naukluft Park am (4.Tag)vorgesehen.
kurz vor Sesriem Soussusvlei Sonnenaufgang im Sesriem Soussusvlei
Nach etwa 75 km erreichten wir mit dem Sonnenaufgang das Eingangstor zum Soussusvlei, eine große abflußlose Lehmbodensenke, die von teilweise über 300 m hohen Dünen eingeschlossen wird.
Sesriem Soussusvlei Düne 45
Düne 45 - den Name erhielt sie wegen deren Länge von 45 km. Hier hatten wir die erste Gelegenheit die Größe vor Ort kennenzulernen. Da der Sand recht fest war, fiel hier zumindest der Aufstieg noch leicht.
Jeepfahrt ins Deat Vley
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Da die Busse hier keinen Weg durch den losen Sand finden, brachten uns einige Jeeps in einer 15 minütlichen Fahrt ins Death Vlei. Nur Allradfahrzeuge haben hier eine Chance.
schwerer Aufstieg zu einem Dünenkamm Nach dem Prinzip drei vor - zwei zurück erklimmten wir ordentlich ausgepowert den Dünengrat. Wir hätten nicht gedacht, das diese kleine Stück so schwer zu begehen ist. Aber der Schweiß hat sich für die paar hartnäckigen Kletterer gelohnt. Von den Grat aus hat man einen fast unwirklich schönen Blick über das Dünenmeer der Namib Wüste. Um so schöner war der leichtfüßige Abstieg zum Rest der Gruppe.
Dünenkamm
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Sesriem Canyon
Unmittelbar in der Nähe der Einfahrt zum Sesriem Sossus-vlei befindet sich die besonders reizvolle Schlucht Sesriem Canyon mit seinem bis zu 30 m tiefen Flußbett. Die Entstehung des Canyons liegt 2 bis 4 Millionen Jahre zurück und ähnelt ein wenig den Grand Canyon du Verdon nördlich von Nizza aber auch den tief eingeschnittenen Tälern nördlich Trondheims in Norwegen. Es ist beeindruckend, was die Natur sich da geschaffen hat.
Selbst das Wasser aus der letzten Regenzeit hat noch stellenweise der Austrocknung getrotzt. Zur Regenzeit wäre dieser Trip nicht möglich gewesen.
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Klippschliefer leben in Kolonien bis zu 50 Tieren in zerklüfteten Landstrichen. Hier sind sie bei Tage aktiv und bewegen sich flink auf den Felsen. Bei Gefahr fliehen sie rasch in Felsspalten oder andere Unterschlupfe. Sie mögen das Sonnenlicht; bei Kälte und Regen bleiben sie meistens in ihren Höhlen und lassen sich nicht blicken. Nachts senken sie ihre Körpertemperatur um ca. 4 °C ab, um Energie zu sparen. Daher wärmen sie sich morgens als erstes in der Sonne wieder auf, bevor sie sich anderen Aktivitäten widmen.
Weiter geht es durch die Einöde der Wüste Namib mit seinen endlosen Schotterpisten in Richtung Küste nach Walvis Bay. Auf der Landkarte nach huntert Kilometer endlich ein gut klingender Ort wie Solitaire entpuppt sich in Natura als 10-Häuser Ort. Was soll man denn sonst auf einer leeren Landkarte eintragen. So sind auch solche Mini-Orte interessant.
Nach langer Wüstenfahrt wechselten bei den "Gaub Paß" und "Kuiseb Paß" schlagartig die Landschaften ab. Hier in den Felsen herrschen großflächig die Klippschliefer, die in die weitere Verwandschaft der Elefanten (!!)
Paviane im Kuiseb Paß: Sie bevorzugen bergiges, felsiges Gelände. Charakteristisch sind ihre roten Gesässschwielen und ihre Schwanzstellung, das erste Drittel ist nach oben gerichtet, der Rest hängt nach unten gerichtet. Paviane leben in Horden von 20 bis 100 Tieren. Es herrscht eine strenge Hierarchie mit einem Leitmännchen und mehreren rangniederen Männchen in der Horde.
Sehr selten kommt ein Fahrzeug entgegen, aber wenn, dann kann man nur hoffen, die richtige Windrichtung zu haben oder alle Systeme zu schließen. Leider gab es immer wieder Unvernünftige, die das Prinzip einer schlecht funktionierenden Klimaanlage durch offenes Fenster aushebelten und das Risiko einer versandeten Kamera in Kauf nahmen. Bei einem Mitreisenden traten schon erste Störungen mit dem Kamerazoom auf. Ich verpackte bei Staubalarm meine Kamera in einer Folientüte und konnte so der Sturheit der Unbelehrbaren kommentarlos trotzen. Sinnvoll war jedoch mein aufschraubbarer Linsenvorsatz mit Filter, der alle beweglichen Teile des Zooms mit einschloß und vor Sandpartikel wirkungsvoll schützte.
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Meine Kamera - eine Kodak DX 6490, 4 Mio Pixel, 10-fach optischer Zoom + zusätzlich 1,5-fach Tele und umgedreht 0,7-fachen Weitwinkel-Linsenvorsatz erlaubten mir also 15-fachen optischen Zoom, wobei der digitale Zoom auch noch greifen kann. Ein Stativ oder ein stabilen Fixierpunkt waren unerlässlich, um die Zoomstärke auch nutzen zu können. Aufnahmen, wie die Paviane auf den weit entfernten Felsklippen heranzuholen wären sonst nicht möglich gewesen. Die gute fotografische Vorbereitung belohnte mich mit vielen wunderbaren Aufnahmen, was besonders bei einer Safari wertvoll ist. Gerade hier in freier Wildbahn laufen die Tiere doch nicht unmittelbar vor der Linse herum. Sicher beneideten mich einige um meine schönen und besonders nah heran geholten Tieraufnahmen. Wichtig für gute Aufnahmen ist natürlich ein guter Platz im Bus. Optimal saß auch ich nicht - machte aber das Beste daraus. Das bleibt immer ein Knackpunkt bei einer großen Reisegruppe - der Sitzanspruch im Bus ähnlich wie das morgendliche Reservier-Handtuch im Pool auf Mallorca.
Kuiseb Paß
Plötzlich ging es steil nach unten - in ein tiefes Tal - dem Kuiseb Paß - ein Reiz und Wechselspiel der Natur - und dann ging es genau so steil wieder hoch, zurück zu einer anderen Bergeform.
Restaurant neben den Strandhotel in Swakopmund
Mit der Dunkelheit erreichten wir Walvis Bay, wo wir auch wieder eine Asphaltstaße kennenlernten. Nur noch wenige Eindrücke konnten wir mitnehmen - was eben so die nahende Dunkelheit noch zuließ. Hier gibt es den einzig gut ausgebauten Hafen Namibias. Obwohl Namibia 1990 die Unabhängigkeit erlangte, blieb Walis Bay bis 1994 eine südafrikanische Enklave. Diese Stadt ist nicht nur aus der Fischindustrie und als Umschlagspunkt für Kupfer, Blei und Uran im Tiefseehafen bekannt, sondern vorrangig aus der Meeressalzgewinnung, die bis weit über Swakopmund angesiedelt ist. Weiter ging es bis zum Tagesziel, dem Strandhotel in Swakopmund - das einzige Hotel im Ort direkt am Strand. Es war ein gemütliches Stadthotel mit Blick zum Meer. Heute stand nur noch das Abendbrot auf dem Zettel, was wir in geselliger Runde zu uns nahmen. Auch hier blieben wir bei unserer Stammsorte - Rotwein aus Südafrika.
noch (4.Tag)
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