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Reisebericht Westtürkei Rundreise - März 2008 (Teil 6) Kusadasi - Hierapolis - Pamukkale - Antalya

Heute, der (6.Tag) - ein Sonnabend, war neben den bekannten Kalksinterterassen und dem historischen Hierapolis bei Pamukkale auch die erste Sponsorenveranstaltung auf dem Plan. Eine Teppichknüpferei war im Programm eingebunden. Interessant ist sicher die Fertigung, aber auch die Erläuterung, wie man die Unterschiede erkennen kann. Wir haben jedoch nicht vor, einen Teppich mal unseren Nachkommen zu ererben, der vielleicht 20 Tausend Euro kam. Sie werden sicher glücklicher sein, wenn sie mal das Geld erhalten würden. Also sehe ich vorerst keine Veranlassung, unsere vorhandenen Teppiche auszutauschen. Wenn das sein sollte, kann ich jederzeit in Erwägung ziehen, eine günstige Reise zu bekommen, um dieses Ziel zu verfolgen.

Die Türkei ist ein rohstoffarmes Land und muß demzufolge vieles einführen. Da durch den Wert der türkischen Lira ein Einkauf immer mit hohen Verlusten verbunden. Somit wurden viele Firmen animiert, Devisen einzuführen und erhielten dadurch Steuerermäßigungen. Dieses System funktionierte bis Mitte der 90er Jahre. Man hat gerechnet, Gäste kommen in das Land , wohnen in den Hotels und geben ihr Geld in den Orten aus. Mit der Entstehung der AI-Hotels funktionierte diese Rechnung nicht mehr - die Gäste verließen kaum ihr Hotel, da sie ausreichend im Hotel versorgt wurden.

Kusadasi Westtürkei

Deshalb wur-den gerade in den letzten Jahren verstärkt die Rundreisen angeboten.

Kaiser Pavlovia Baum

Somit sind die Rundreisen die Adern der Türkei geworden. Somit geben die Gäste in den verschiedensten Regionen ihr Geld aus.

Interessant sind auch die Hochzeitsbräuche. Falls ein junger Mann die Absicht hat zu heiraten, sagt er es nicht so direkt seinen Eltern, sondern nagelt den Schuh des Vaters, an die Haustür. Der Vater fragt dann die gesamte Familie, wer seinen Schuh angenagelt hat. Der heiratswillige Sohn sagt dann seinen Vater, dass er es war. Somit weiß auch die gesamte Familie, wer der heiratswillige Sohn ist. Bei den jungen Damen, die es ebenfalls nicht direkt sagen, ist der Brauch ein wenig anders. Einen Teppichwebefehler, den die Tochter beseitigte, durfte nur der Vater fühlen - er hat den Fehler entdeckt und kannte somit die Hochzeitsabsicht der Tochter. Da auch hier der Vater nicht über die Absicht der Tochter sprach, band er eine Flasche auf dem Hausdach - eine dünne oder dicke Flasche - vergleichbar mit der Figur der zukünftigen Braut - eine flachliegende Flasche bedeudet, dass hier eine heiratswillige Frau wohnt, die bereits einmal verheiratet war. Der zukünftige Bräutigam muß nun versuchen, diese Flasche vom Dach abzuschießen - wenn es nicht gelang, muss er

auf das Dach klettern und sie mit der Hand zerbrechen. Wenn die Brüder dieser Verbindung nicht zustimmten, hinderten sie dem Bräutigam an der Brauchumsetzung.
Landbevölkerung
Abgase
Landbevölkerung bei einen Besuch in der Stadt
Landbevölkerung
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Es mag zwar nach Umweltsünde aussehehen - in Deutschland sieht man auch vergleichbare Bilder
Westtürkei
Sicher würde dieses Motorrad nicht durch den TÜV kommen, geschweige von der Sicherheit der Beifahrer.
Geothermische Kraftwerke
Die Fahrt von Kusadasi führte uns durch ständig wechselnde Landschaften über Aydin, Nazilli, Buharkent und Sarayköy nach Denizli. Viele der Mitreisenden nutzten diese Gelegenheit, ein wenig Schlaf nachzuholen. So interessant ist die Landschaft nicht. Bedauert habe ich, dass zu verschiedenen Situationen ich nicht die Kamera startbereit hatte. Die Einschaltzeit ist euínfach zu langsam. So konnte ich den Sitzplatz in der ersten Reihe nicht immer effizient einsetzen. Vielleicht sollte ich auch einmal über eine schnellere Kamera nachdenken.
vor Denizli
Geothermi-sche Kraftwerke sind in dieser Region nicht unüblich. Die recht hoch anstehende Erdwärme läd dazu förmlich ein und wird effizient genutzt.
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Vor Denizli machten wir den geplanten Zwischenstop in der Teppichknüpferei - ein zu dultendes Pflichtprogramm.
Teppichknüpferei Natürlich ist keiner gezwungen, einen Teppich in den türkischen Doppelknotentechnik zu kaufen, jedoch sollte man wissen, dass diese Firmen Teile der Reise sponsern. Natürlich erhalten auch die Reiseleiter ihre Provision. Zu diesem Zweck erhalten alle eine Nummer, um den Käufer den Reiseleiter zuordnen zu können. Ich bin sicher, dass ich einen vergleichbaren Teppich auch zu einen günstigeren Preis erhalte.
Natürlich ist es mehr als sehenswert zu sehen, in welcher Geschwindigkeit Spitzenknüpferinnen die Knoten knüpfen. Sehr anschaulich kann man die Herstellung eines handgeknüpften Teppich nachvollziehen. Der älteste handgeknüpfte Teppich stammt jedoch aus Asien und ist über 2000 Jahre alt.
Teppichknüpferei
vor Denizli
Lustig war der Färber gewe- sen, der seine Ausführungen auf Deutsch machte.

Zwischenfra-gen sinnlos - er hat seinen Text mehr-sprachig auswendig gelernt. Also nicht nur ein Defizit für Deutsche

Teppichknüpferei
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Von den Parkplatz der Teppichfabrik konnte ich nochmals den einheitlichen und spontanen Baustil einer kleinen Neubausiedlung im Bild festhalten. Wir haben uns keinen Teppich gekauft - gegenwärtig setzen wir noch andere Prioritäten. Wir stellten uns auch die berechtigte Frage: Werden unsere Erben darüber denn auch glücklich sein? - Eigentlich nicht!
Nach dem abschließenden Mittagessen ging die Fahrt weiter nach Denizli.
Kalksinterterrassen von Pamukkale Kalksinterterrassen von Pamukkale
Kurz vor 16 Uhr erreichten wir die Kalksinterterrassen in Pamukkale. Fast genau vor einem Jahr besuchten wir mit einer anderen Rundreise diese bekannte Sehenswürdigkeit der Türkei. Also mussten wir uns auch nicht gleich die Schuhe ausziehen um sie von den Wasser abkühlen zu lassen. Nun dachten wir, dass unser Reiseleiter einige Ausführungen zu dem Kulturgut und den Terrassen machen wird - nein - mit paar einfachen Sätzen setzte er sich ab und deklarierte die nächsten Stunden Kultur als "Aufenthalt zur freien Verfügung". Die Enttäuschung bei vielen Mitreisenden war nicht zu übersehen. Lauthals im Voraus erklärte er, dass das Treffen der Reiseleiter mit Reiseveranstalter wichtig sind - mag sein - aber zu Lasten des zahlenden Gastes, das ist doch mehr als fraglich. So besichtigten wir Hierapolis di Frigia, also das Theater von Hierapolis im Alleingang.
Hierapolis di Frigia Hierapolis
Wir hatten Glück - wir schlossen uns einer anderen Reisegruppe an, die einen Reiseleiter hatte, der hervorragend sich um seine Reisegruppe kümmerte und sehr ausführlich die Örtlichkeiten erläuterte. Leider fehlte uns der erste Teil - eine deutsche Gruppe erschien leider nicht. Dafür kam eine recht lustige japanische Gruppe, die scheinbar Volkslieder oder ähnliches sang. Diese noch zu erforschenden Flächen nutzten wir zu schönen Erinnerungsfotos. Bedauerlich waren nur die ständigen Ermahnungen, das Fotostativ nicht nutzen zu dürfen. Nun - diese Festlegungen mögen wohl zutreffend sein, wenn Nutzungsspuren bleiben würden - das ist ja nicht - eher scheint das Gefühl aufzukommen, ihre Karten kaufen zu müssen, in dem sie verhindern, schöne eigene Fotos zu fertigen.
Hierapolis
Hierapolis
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Einige Mutige wagten sich dennoch ins Wasser (jedoch nicht von unserer Reisegruppe!)
Die Ausführungen im vergangenen Jahr waren meiner Meinung nach wesentlich ausführlicher.

Nach Hierapolis ging es ins Palat-Hotel bei Pamukkale - eines der typischen Hotels mit Massenabfertigung.

Hierapolis
Palat Hotel bei Pamukkale
Ich hatte das Gefühl, dass für unseren Reiseleiter Pamukkale nicht der Lieblingsort ist. Durch das alte Hierapolis hatten wir wieder unseren Reiseleiter, der die wichtigsten Erläuterungen gab. Viel Zeit war eh nicht mehr - wir waren die letzte Reisegruppe, die durch das Gelände schlenderte.
Die japanischen Gäste beschäftigten sich im Hotel intensiv mit dem Sexualleben von Schildkröten
Das Abendessen war sehr mäßig, viele Speisen frühzeitig leer und wurden auch nicht mehr nachgefüllt. Die Krönung war der Fisch. Man hatte das Gefühl, dass jeder Fisch mindestens drei Köpfe haben muss - so viele füllten die zwei Pfannen. So schlecht ist die Idee nicht - die Gäste konnten sich so nicht beschweren, es sei nichts mehr zum Essen da.

Am Abend sollte eine Bauchtänzerin auftreten, die nach einer knappen Stunde Verspätung auch erschien. Ich habe schon viele Bauchtänzerinnen gesehen - am schönsten war das Kostüm und die direkte Anmache, um den Zuschauern einige Euros herauszulocken. Anschließend trat eine Volklore-Gruppe auf, die gegenüber der Vorgängerin mehr als sehenswert war - ein Ausgleich für das viele Negative am Tag. Leider erhielten sie für ihr wesentlich höherwertiges Programm bei den vielen Leuten dazu noch unverhältnismäßig wenig Trinkgeld. Hochachtung vor diesen Team.

Palat Hotel bei Pamukkale
Palat Hotel bei Pamukkale

(7.Tag) Sonntag: Da die Türkei Ostern nicht kennt, war die wenig verlängerte Nachtruhe mehr als ein Ostergeschenk. Die Abfahrt war für 8:30 vorgesehen, also "Ausschlafen" bis 7:00.

Das Frühstück im Palat Hotel in Pamukkale entsprach dem Niveau des Abendessens - also höchstens zwei Sterne. Wer zu spät kommt, der bestraft sein Magen. Aber Ostern ist ja 'eh Fasten angesagt. Da muss auf Reichhaltigkeit verzichtet und der Ausverkauf einzelner Produkte toleriert werden. Die Abverpflegung eines großen Massenstromes begann. Als wir fertig waren, erschien sogar ein Koch, der dann Spiegeleier kurz vor Schließung angeboten hat. Vielleicht waren so wenige Eier verfügbar, um auch diesen Ausverkauf den Gästen nicht merken zu lassen. Schwierig war es auch, aus den zur Verfügung gestellten Tassen ordentlich gereinigte zu finden. Die Kaffeereste wiesen jedoch auf die richtige Verwendung hin. Geschmackloser Orangengetränk - wegen mangels an Trinkgläsern aus Plastiktrinkbecher angeboten, die geschmacklose rote Scheibenwurst wellte sich nach den langen Vorleben des vergangenen Tages, was mit der tiefroten Farbe und den ausgetrockneten Zustand nur bestätigt werden konnte.

Die Honigflecken der Vorgänger konnten jedoch mit den zur Verfügung gestellten Servietten abgedeckt werden. Unsere Tischnachbarn beobachteten sogar, dass heruntergefallener Käse in einer Schale zwischengelagert wurde, bevor er ihn wieder unauffällig den Platten zugeordnet hat.

Palat Hotel bei Pamukkale
Nichts wie weg und schnell vergessen.
Kalksinterterrassen von Pamukkale von unten
Sehr nett und typisch türkisch gestalteter Raum im Hotel
bei Denizli
Die letzte Etappe der Rundreise führte uns wieder zum Ausgangspunkt der Reise zurück - nach Antalya. Gleich nach Beginn wurde ein Fotostopp an den Kalksinterterrassen eingeschoben, um einige Fotos von unten, also von der Stadt Pamukkale aus zu schießen. Ein einsames Kamel versuchte aus seiner Anwesenheit Fotogeld zu kassieren - klappte aber mit unseren Bus nicht. Alle, die daran interessiert waren, erreichten gleiches aus dem Bus heraus - aber diesmal kostenfrei.
Rosenstadt Isparta
Die Fahrt führte über Denizli und weiter der Landstrasse 320 entlang, an den Sodasee zwischen Cardak und Dazkin, nach Dinar, ein Stück auf der
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Landstraße 650, dann auf der Landstraße 685 nach Isparta, was wir gegen 11:30 erreichten. Unbekannt für mich war, dass es als Wintersportregion ausgewiesen war. Die noch heuten weisen Gipfel in der Ferne bestätigten dies.
Atatürk-Stausee
Rosenstadt Isparta
Atatürk-Stausee
Von da ging es an den Atatürk-Stausee vorbei direkt nach Antalya. Ich zählte zu den Glücklichen, die es schafften, die enge Schlucht zu fotografieren, die den Stausee herbeiführte. Einige Sekunden langsamere Vorbeifahrt hätten die Wertschätzung des Fahrers nicht unwesentlich erhöht. Insgesamt war die gesamte Tour nicht sonderlich fotofreundlich. Die letzte Rundreise vor einem Jahr zeigte, dass es auch besser gehen konnte.
In Antalya angekommen ging es gleich zum Mittagessen. Nun 14:30 - da kann sich schon mal der Magen melden. Genug Gelegenheit war doch vorher, auf den teueren Rastplätzen Verpflegung zu fassen, da das späte Mittagessen angekündigt wurde. Im Restaurant "???" wartete schon das Personal auf unser Kommen. Alles sah eigentlich sehr ordentlich aus, auch wenn ein Alleinunterhalter überlaut alte Schlager Schmusemusik spielte. Nach einer Woche hat man sich ja kaum noch etwas mit seinen Tischnachbarn zu unterhalten.

Ich entschied mich für Dönerfleisch mit Reis. Die Vorsuppe schlürften wir bereits kalt herunter. Da der Döner kalt auf die Brötchen serviert wird, so war es auch hier - einfach kalt - wie das ganze warme Essen. Die Vegetarier hatten sicherlich mehr Glück - sie schienen recht zufrieden mit ihren Salaten zu sein. Da ich geduldig warten kann, ergatterte ich auch noch eine Schale Schokopudding als Nachspeise, die eben wieder zögerlich, aber frisch aufgefüllt wurden. Die traurigen Umstände wurden begründet, dass ein eine größere iranische Reisegruppe den für uns vorgesehenen Speisesaal bekam. Als unmittelbare Nachbarn der Türkei will man diese auch ungern verärgern.

Mittagessen in Antalya
Anschließend ging es zu den Werbeverkaufsveranstaltungen. Laut Reisebeschreibung war ein Goldschmuckhersteller vorgesehen - das Standardprogramm für deutsche Touristen begann also. Die einstündige Verkaufsshow musste jeder über sich ergehen lassen - es war eine Inklusivleistung, die "teilnahmepflichtig" ist. (Diese Geschäfte sponsern Teile der Reise in irgendeiner Form - wer das nicht will, muss eine Reise mit 5 Sternen und teueren Preis buchen, um da herum zu kommen). Für den, der sich sowieso dafür entschieden hat, Goldschmuck zu kaufen, geht es auch in Ordnung. Man muss eben wissen, dass die Verkäufer geschulte Verkaufsstrategen sind und ihr Produkt an den Mann bringen wollen. Wer nichts kaufen will, sollte mindestens zweimal klar ansagen, dass er nichts will und sich nicht die Nase an den Auslagen breit drücken soll, dem wird auch schnell die Richtung des Ausgangs gezeigt. Wer das nicht beachtet muss damit rechnen, an jedem Stopp an einen Schmuckstück hingewiesen zu werden, dass es auch käuflich ist. Alternative Schmuckstücke zu billigeren Preisen werden bei dünnem Geldbeutel auch angeboten - entscheidend ist, dass das Geld eines jeden Besuchers im Geschäft bleibt.

Aufregender war die zweite Show - für Antalya-Rreisende sicher bekannt - die Lederfabrik. Sie war nicht ausgeschrieben - die Teilnahme aber fast zwingend. Es ging zu "D' enver Leather Wear" . Die vorangestellte und übliche Ledermodenshow sollte das Verkaufsverhalten stimulieren. Zwei Ladies (jeweils mit Löcher in den Strumpfhosen) und ein Mann führten die Produkte des Hauses auf dem Laufsteg bei Showbeleuchtung vor - anschließend wälzte sich ein Herde von Verkäufern auf unsere Gruppe - ich schätzte, dass fast für jeden Besucher ein Verkäufer verfügbar war. Auch hier war ein Blick oder des Berühren des Leders ein Hinweis, dass mindestens ein Verkäufer zu erscheinen hatte und die auch tatsächlich gute Qualität bestätigen konnte. Nicht wie in der vorherigen Goldshow blieben diese Verkäufer wie ein Heuschreckenschwarm penetrant auf den Fersen, um doch irgendetwas am Mann zu bringen. Meinen Schwarm wurde ich los, als ich erklärte dass ich meine drei Lederjacken und einen Ledermantel kaum trage, wovon ich zwei hier in Antalya gekauft habe. Da ich das zweite mal hier bin, wusste ich, dass in der Lederbranche zwei Verkaufsveranstalter um Gäste buhlen, wobei die eine Schuhabteilung hat, der Andere nicht. Also hat man die vorher beschrieben Artikel eben im anderen Geschäft gekauft. Für alle, die eben nichts gekauft hatten, wurden diskret in den Kellerraum verwiesen, wo es Taschen und Gürtel gab - um wenigstens ein wenig Geld im Geschäft zu lassen. Kleingeld macht ja auch Mist. Meine Frau interessierte sich für einen Lederrucksack. Natürlich nichts ausgepreist - ist ja auch nicht gewollt, den Kunden klare Preisvorstellungen zu geben. Unser Jackenverkäufer erkundigte sich nach dem Preis - ein Verkäufer erklärte ihn die Interpretation des Packzettels, was wir aufmerksam verfolgten. Also 50€ für den einen, der teuere 75€ - unterste Preisgrenze wie wir erfuhren. So kramten wir weiter, um vielleicht eine Alternative zu finden. Schließlich entschieden wir uns doch für das 75€ -Stück. Den Verkäufer es vorgeführt, erklärte er uns den Preis von 135€ . Mit derart Preissteigerungen im Minutentakt haben wir nicht gerechnet. Wir erklärten ihm, dass unser vorheriger Verkäufer einen anderen Preis mitteilte, wusste aber nicht, dass wir damals deren Verhandlungen aufmerksam verfolgten. Ein abrücken der Meinung des scheinbaren Chefverkäufers der Handtaschenabteilung war nicht zu übersehen, interpretierte lauthals, dass er der Chef sei und die Aussagen eines "Jackenverkäufers" nicht zählen. Da dieses Stück unseren Preisvorstellungen überschritt, gingen wir unverrichteter Dinge. Am Ausgang verabschiedete uns ein Verkäufer mit zornigen Worten "Wir wussten doch genau, dass Sie bei uns nichts kaufen" - Danke liebe Urlauber - hier nie wieder! Einen echten Lederrücksack haben wir uns im Hotel für 15 Euro gekauft - vielleicht nicht so schön und nicht einen solchen Markennamen aber auch schön, praktisch und robust. Und wenn ich mir einen neuen leisten möchte, ist dieser Verlust nicht so schmerzhaft.

Die Frage ist hier - wie hoch ist das tatsächliche Sponsoring - der Tagesverlust ist für uns mehr als ärgerlich - ein siebenten der Reise dafür zu verlieren. Wäre es nicht sinnvoller gewesen, den letzten Tag mit der historischen Städte im Norden Antalyas - Perge - zu besichtigen und als Abschluss den Wasserfall von Antalya? Hier sollten sich die Veranstalter durchaus mal Gedanken machen und im Interesse von rundreisenden Touristen denken und möglichst nicht eine "Butterfahrt" daraus machen. Wie ein 4-Sterne Abendbrot aussieht, sollten sich mal die Hotelbesitzer in Pamukkale im Hotel "Antalya Oteli" in Antalya anschauen. Hier kann man wirklich von 4 Sternen sprechen - da ist Pamukkale ein geschmackloser Abklatsch mit mindestens drei verlorenen Sternen.

Da die Abreise in der Nacht vorgesehen war, wir auch nicht noch einen Stadtbummel wagen wollten, bereiteten wir uns nach dem deftigen Abendbrot auf den Rückflug vor. Viel Zeit zum Schlafen blieb nicht. Der Zimmernachbar, ein älterer Herr sagte scherzhaft, dass er die Zeit an der Hotelbar verbringen werde, da ein Schlafen sich eh nicht lohnt. Wir entschieden uns aber dennoch für eine Mütze Schlaf. Nicht sehr erfreulich war die frühe Abfahrt vom Hotel. Um noch ein kleines Frühstück zu sich zu nehmen, ließen wir uns bereits 1:30 wecken. Im Speisesaal waren bereits kleine Menüteller mit Wurst, Käse und frischem Gemüse vorbereitet, um nicht mit leerem Magen die Rückreise antreten zu müssen. Selbst der Wunsch nach Tee wurde gewährt. Uns genügte der Automatenkaffee. Der Rück-Reiseleiter überprüfte die kurz die Vollzähligkeit und pünktlich 2:35 starteten wir vom Hotel.

Nachdem wir mehrere Hotels anfuhren ging es lustig - mit einigen kleinen Späßen des Reiseleiters direkt zum Flughafen. Hier galt es über zwei Stunden zu überbrücken - also Zeit, die durchaus in der Größe nicht unbedingt notwendig gewesen wäre. Eine Stunde mehr Schlaf wäre immer noch ausreichend gewesen. Somit endete 6:10 mit dem Abflug die 2300 km lange Rundreise durch die Westtürkei.

Nicht vergessen - die Uhr wieder eine Stunde zurückzudrehen landeten wir pünktlich gegen 9:20, also 8:20 MEZ bei -2°C in Erfurt. Hier begrüßte uns eine winterliche Landschaft bei Temperaturen etwas unter den Gefrierpunkt. Da wir guten Kontakt per E-Mail hatten, wurden wir auf dieser Situation gut vorbereitet. Eine pünktliche Landung sichert den nachfolgend Reisenden ebenfalls einen angenehmen Aufenthalt - ob als Bade-, Wellnessurlaub oder als Rundreise.

Nach einer reichliche halbe Stunde hatten wir unsere Koffer, fuhren mit der Straßenbahn bis zum Auto und beendeten gegen 10 Uhr die Rundreise durch die Westtürkei in Haarhausen.

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