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Rundreise im Jahr 2023 - Mittelmeerregion

Kurz-Übersicht- Reisebericht Rundreise - Türkei 2024 Teil 149 bis Teil 168

Rundreise Teil 149: Reisebericht Antalya Alanya (Antalya, Alanya)
Rundreise Teil 150: Reisebericht Naula Syedra (Mahmutlar, Seki)
Rundreise Teil 151: Reisebericht Antiochia - Lamos (Antiochia ad Cragum, Lamos)
Rundreise Teil 152: Reisebericht Selinus - Iotape (Gazipaşa, Selinus, Trajanópolis)
Rundreise Teil 153: Reisebericht Aspendos (Belkıs, Serik)
Rundreise Teil 154: Reisebericht Etenna (Akseki, Başlar, Beydiğin, Sırtköy)
Rundreise Teil 155: Reisebericht Sapadere Kanyonu (Sapadere)
Rundreise Teil 156: Reisebericht Alanya (Tophane, Hisariçi)
Rundreise Teil 157: Reisebericht Dim Magarasi (Demirtaş)
Rundreise Teil 158: Reisebericht Kaseyir Casai (Karabul, Gündoğmuş)
Rundreise Teil 159: Reisebericht Alara Kalelibelen (Alara, Çakallar, Uzunkale)
Rundreise Teil 160: Reisebericht Selge (Altınkaya)
Rundreise Teil 161: Reisebericht Seleukeia Lyrbe (Manavgat, Bucakşeyhler)
Rundreise Teil 162: Reisebericht Colybrassus (Güzelbağ, Ortakonuş)
Rundreise Teil 163: Reisebericht Alanya II (Çarşı, Saray, Kızlar, Dinek)
Rundreise Teil 164: Reisebericht Side (Manavgat)
Rundreise Teil 165: Reisebericht Anemurium (Anamur)
Rundreise Teil 166: Reisebericht Titiopolis Melania (Bozyazı / Mersin)
Rundreise Teil 167: Reisebericht Sillion Pednelissos (Yanköy, Kozan)
Rundreise Teil 168: Reisebericht Alanya Antalya (Alanya, Antalya)

Koordinatenliste der Rundreise durch Kilikien-Pamphylien 2024 (Teil 149 bis Teil 168)

Pläne, Routen und Beschreibungen von Rundreisen von 2017 - 2023 durch die Türkei


Rundreise Teil 151: Reisebericht Antiochia - Lamos (Antiochia ad Cragum, Lamos)

3. Tag - Donnerstag, 07.03.2024

Route: Fahrt mit dem Auto von Alanya-Tosmur nach Muzkent, Güneyköy, Doğanca (Route 191 km, 4 Stunden)

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Relax Beach Hotel in Alanya-Tosmur

Wir folgten etwa 50 Kilometer der D400, mussten noch 1,5 Kilometer weiter bis zum Kreisverkehr fahren, da die Abfahrt auf der Geenfahrbahn war. Nun waren es noch knapp 2 Kilometer bis zum Parkplatz vor der Höhle. Im Vorfeld fragten wir bei dem eigentümer an, der uns bat, unmittelbar vorher noch einmal anzufragen, ob die Höhle auch tatsächlich geöffnet ist.

Yalan Dünya Mağarası (Lügenhöhle), Beyrebucak

Yalan Dünya Mağarası

Gern hätten wir die Yalan Dünya Mağarası (Lügenhöhle) besichtigt, war leider bis zum 01.04.2044 geschlossen. Der Eigentümer war nicht bereit, sie zur Besichtigung freizugeben. Daher entfernte ich die Beschreibung dieser Höhle. In wie weit sie weitere Besuche geöffnet ist, kann ich nicht sagen, daher kann ich für ihr keine Reiseempfehlung weiter geben. Schade.

Man erreicht Nephelis-Luliosabeste, die über befestigte Straßen zwischen den Bananengärten zu erreichen ist, die auf Googlemaps nicht einmal sichtbar sind. Der Süden der Stadt Nephelis ist vom Meer und steilen Klippen umgeben.

Bereits aus der Ferne war Nephelis-Luliosabeste / Nephelis Antik Kenti gut zu sehen und gab uns die Orientierung vor, was zu sehen ist.

Nephelis-Luliosabeste / Nephelis Antik Kenti, Muzkent

Die Zahl der historischen Stätten, die von der Antike bis heute überlebt haben, ist nicht zu unterschätzen. Die Tatsache, dass viele von ihnen nicht einmal bekannt sind, macht die Seiten der Geschichte jedoch noch dunkler. Heute verschwinden durch die zunehmende Zerstörung die Spuren dieser wertvollen Städte, die Licht in die Geschichte werfen werden. Es ist aller grundlegendstes Anliegen, die Gesellschaft für dieses Thema zu sensibilisieren, um das Kulturgut zu erhalten. Darunter zählt auch die historische Stadt Nephelis.

Nephelis-Luliosabeste / Nephelis Antik Kenti

Nephelis / Nephilis / Νεφελίς war eine kleine Stadt im antiken Kilikien, die laut Ptolemäus zwischen Antiochia und Anemurium lag. Wenn es sich aber, wie manche vermuten, um denselben Ort handelt wie das Zephelium oder Zephelion / Ζεφέλιον, das im Stadiasmus Maris Magni erwähnt wird, sollte es zwischen Selinus und Celenderis gesucht werden.

Nephelis-Luliosabeste / Nephelis Antik Kenti, Muzkent

In der Nähe des Ortes befand sich eine gleichnamige Landzunge, auf der laut Livius die Flotte von Antiochos dem Großen stationiert war, als er, nachdem er die Städte Kilikiens bis nach Selinus erobert hatte, mit der Belagerung von Coracesium beschäftigt war und wo er die Botschafter der Rhodier empfing.

In der antiken Stadt, die bis in die Römerzeit zurückreicht, befinden sich Akro­polis und Burgmauern aus dem Mittelalter. Die erhaltenen Strukturen der Stadt gehören zur römischen und byzantinischen Zeit. Der Tempel hat bis heute über­lebt und ist bis zum Giebel erhalten. Das in der Stadt vorhandene Odeon ist ein rechteckiges, überdachtes Gebäude, in dem in der griechischen Antike Konzerte gegeben, Gedichte vorgelesen und Theaterstücke aufgeführt wurden.

Die Stadt hat die Merkmale einer typischen kilikischen Bergstadt mit ihrem Wassersystem, dem Kalksteinbruch und dem Nekropolenbereich.

Nephelis bestehr aus drei Teilen:

  1. ebene Fläche mit Ala Kilise,
  2. Akropleiter und Hänge,
  3. nördliche Teil.

Die Gebäude in der ersten Region sind rechteckig und mehrfach geplant. Wir erfahren, dass er sich auf dem kleinen Hügel nördlich von Akrapol im zweiten Abschnitt und an dessen Hängen befindet. Aus den Informationen dieses Textes erfahren wir, dass die Stadtmauern teilweise intakt sind und dass sich hier auch die Tempelstruktur befindet.

Es mag daran erinnern, dass es in der antiken Stadt einen Kalksteinbruch gab, dass hier auch Skulpturen aus Kalkstein hergestellt werden konnten, oder dass der Kalkstein, der für die Menschen, die Statuen meißelten, benötigt wurde, um in den Denkmälern verwendet zu werden, die damals in vielen Teilen Anatoliens im Auftrag von Göttern oder Adligen errichtet wurden und deren Beruf es war, ihre Werke zu enthüllen, von hier stammte.
Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Nephelis

Ruinen in Muzkent

Wir parkten an den von mir vorgegebenen Koordinaten. Der Weg zu den ersten Ruinen war schwierig und dicht bewachsen - aber immerhin ein "Trampelpfad". Wir besichtigten nur die erste größere Ruine und verzichteten auf den Rest, da wir keinen Weg durch das diche Gestrüpp fanden.

Auf der Weiterfahrt zur archäologischen Stätte gelangte uns eine uns noch unbekannte Ruine (36.172645, 32.382070) zu fotografieren, die nirgends beschrieben war - jedoch landschaftlich sehr sehenswert war.

Ortaçağ Kalesi, Antiochia ad Cragum, Güneyköy

 


Um die Ortaçağ Kalesi von Antiochia ad Cragum zu besichtgen, gibt es zwei Wege - einmal über den unbefestigen Weg von 9 Kilometer in Küstennähe oder wieder über die D400, die 6 Kilometer weiter ist, aber gleiche Zeit benötigt. Dazu folgt man der Ausschilderungan der D400. Ursüprünglich geplant war, den Küstenweg zu folgen. Da wir keine Hilfskoordinaten (z.B. 36.170360, 32.407045) vorbereitet hatten, führte uns das Navi doch über den besseren Weg - der D400 zur nächsten Burg Ortaçağ.

Bereits auf der Fahrt konnten wir die ersten Bilder von der Burg machen. Man kann die Festung besteigen, aber es ist ein sehr steiler und gefährlicher Aufstieg, Ich empfehle es nicht, aber es ist die beste Idee, sie aus der Ferne zu bewundern - wie eine Rezension diese Burg beschrieb.

Ortaçağ Kalesi, Antiochia ad Cragum, Güneyköy


Wir selbst fanden keinen Weg nach oben. Auch ein hier im Wohnmobil parkten tschechische Familie bestätigten es, dass auch sie keinen Weg nach oben fanden. Wir gingen ein Stück durch dichtes Gestrüpp - brachen es aber kurz darauf ab. Ein Blick aus der Ferne ist scheinbar doch effizienter.

Wir parkten am Punkt (36.157224, 32.415984) - ein kleiner Park- und Wendeplatz. Von hier aus kann man zur Festung zu Fuß weiter - wenn man einen Weg sich bahnt. Von der Festung, die im Mittelalter von armenischen Kleinfürsten errichtet wurde, von denen nur noch wenige Reste erhalten geblieben sind. Die Wehrmauern können bestiegen werden, einige Türme (auch der Burgfried) sind noch vorhanden und einige wenige Gebäudestrukturen und Gewölbereste sind zu besichtigen.

Ortaçağ Kalesi

Die Zufahrtsstraße zur Ortaçağ Kalesi führt direkt am alten Stadtzentrum und an der Kolonnadenstraße vorbei. 2 km weiter westlich findet man die zwei Halbinseln mit der mittelalterlichen Burg Ortaçağ und einer Nekropole. Man kann bis dort mit einem normale Fahrzeug fahren.

Ortaçağ Kalesi, Antiochia ad Cragum, Güneyköy

Von der Parkfläche aus kann man zu Fuß weiter gehen. Im ungesicherten und steilen Gelände ist einige Vorsicht ratsam. Zur Begehung sollte festes Schuhwerk aber ausreichen. Es gibt hier keinen Wärter und es muß kein Eintrittspreis bezahlt werden.

Zum folgenden Delik Deniz und Kral Koyu kann man mit dem Auto in dessen unmittelbare Nähe fahren - muss dann den Weg von etwa 200 Meter zu Fuß zurücklegen. Es gilt einen steilen, steinigen Hang hinabzusteigen.

Das Delik Deniz (Lochmeer) und die Kral Koyu (Königsbucht), die durch die antike Stadt Antiocheia Ad Cragum erreichbar sind, bieten ihren Besuchern ein einzigartiges Abenteuer im Zusammenspiel verschiedener Kulturen und haben die Region einer breiteren Masse bekannt gemacht. Die antike Stadt, die einst dank ihrer Lage als wichtiges Handelszentrum bekannt war, lockt heute mit ihren verführerischen Naturschönheiten sowie ihrer Geschichte Geschichts- und Naturliebhaber an.

Delik Deniz (Lochmeer), Güneyköy

Gazipaşa Delik Deniz & Kral Koyu (Königsbucht)

Die Buchten Delik Deniz und Kral Koyu gelten aufgrund ihrer natürlichen Formation und interessanten Optik als eine der interessantesten und geheimnisvollsten Buchten der Türkei.

Delik Deniz und Kral Bay gehören zu den Ruinen an der Küste der antiken Stadt Antiochia ad Cragum - die Bucht kann über die antike Stadt erreicht werden. Es wurde angenommen, dass ein Herrscher namens Antiochos I. in der Antike hier ins Meer eindrang, was der Region den Namen "Kral Koyu" (Königsbucht) einbrachte. Aufgrund des fantastisch aussehenden riesigen Lochfelsens in der Mitte der Bucht wird es auch "Delik Deniz" (Lochmeer) genannt. Wir besichtigten diese als Erstes.

Delik Deniz (Lochmeer), Güneyköy

 

 

 

 

 

Der Abstieg zur Bucht erfolgt über einen steilen und recht beschwerlichen Feldweg. Das Gebiet ist von Bananengärten umgeben, die Gazipaşa ein herrliches visuelles Spektakel bieten.

Allerdings wirken Delik Deniz und Kral Bay, deren Eingang breit genug ist, um Fischerboote aufzunehmen, wie ein riesiges und natürliches Becken, das vom Meer getrennt zu sein scheint.

Kral Koyu (Königsbucht), Güneyköy

 

 


Einheimische und ausländische Touristen strömen in die Region, um Zeit an der Kral Koyu (Königsbucht) zu verbringen, wo Natur und Geschichte miteinander verflochten sind. Man geht den halben Weg zum Delik Deniz und bisgt bei einem großen Felsstein nach Rechts ab und kommt zur Kral Koyu (Königsbucht).

Betritt man die Bucht, die ihre Besucher vom ersten Moment an mit ihrer atemberaubenden Aussicht und dem türkisfarbenen Wasser beeindruckt, kann man im aquariumklaren Wasser deutlich die Felsen am Grund erkennen. Verlassen Sie Gazipaşa nicht, ohne das Meer in der Bucht zu genießen, eines der verborgenen Paradiese des Mittelmeers!
Quelle: https://antalya.com.tr/tr/kesfet/doga/koylar-plajlar/delik-deniz-ve-kral-koyu

Nekropol - Antiochia ad Cragum, Güneyköy

Von der Festung aus kann man auch die süd-östlich gelegene Halbinsel sehen, die als Nekropole (8) gedient hat.

Nekropole von Antiochia ad Cragum

Zu erreichen ist diese Nekropole, wenn man vom Parkplatz aus die kleine Stichstraße nach Süden geht, durch die Bananen-Plantage den kleinen Sattel, der das Festland mit der Halbinsel verbindet, erreicht und dann zur Halbinsel hinübergeht. Auch hier sollte man recht vorsichtig sein, um sich nicht den Ärger der Bauern einzuhandeln. Bei der Begehung sollte man sehr vorsichtig sein, denn die Klippen sind hoch und ein Absturz mit Sicherheit tödlich.

Wir verzichteten auf die Besichtigung vor Ort. Uns reichte ein Foto von Hamam von Antiochia ad Cragum aus.

Antiochia ad Cragum

Kopf von Medusa - Antiochia ad Cragum, Güneyköy

Aufmerksamkeit erregte auch der Kopf der Medusa, der 2015 bei den archäologischen Ausgrabungen in der Stadt gefunden wurde und auf das 2. oder 3. Jahrhundert n. Chr. geschätzt wird. Das Gesicht des Kopfes, in dessen Haaren noch Schlangen zu sehen sind, ist in gutem Zustand, nicht viel zerstört.

Das Haupt der Medusa, eines Wesens der griechischen Mythologie, das alles, was auf sie blickte, in Stein verwandelte, wurde bei Ausgrabungen hier in der antiken Stadt gefunden. "Wir haben die Medusa-Figur gefunden ... zwischen den Marmorblöcken eines großen Bauwerks, höchstwahrscheinlich eines Tempels", sagtee Michael Hof von der Universität Nebraska, der die Ausgrabungen 2005 leitete.

Bodenmosaik - Antiochia ad Cragum, Güneyköy

Mich inspirierte eine Publikation, die die Bodenmosaike sensationell fanden. Archäologen der University of Nebraska, Lincoln, haben das größte römische Mosaik freigelegt, das jemals in Kilikien entdeckt wurde. Wir müssen aber betonen, dass wir eines der weltgrößten Bodenmosaik in Antakya besichtigten, welches im Necmi Asfuroğlu Arkeoloji Müzesi von Antakya wir 2022 besichtigten. Sensationell war auch der Mosaikfund in der Havari Kilisesi Kalıntıları in Arpaçiftlik, welche wir zwar nicht persönlich besichtigen konnten (sie waren mittlerwele zum Schutz abgedeckt), aber vor Ort waren.

Das 150 Quadratmeter große Mosaik wurde bei der Ausgrabung der antiken Stadt Antiochia ad Cragum im Südosten der Türkei entdeckt, einer ursprünglich hellenistischen Siedlung in der Nähe der Mittelmeerküste.

Bodenmosaik - Antiochia ad Cragum, Güneyköy

 

 

 

 


Die Gebäude in der Stadt befinden sich auf drei Hügeln, die steil zum Meer hin abfallen und gliedern sich in 3 Teile:

Antiochia ad Cragum, Güneyköy

 


Die Überreste von Antiochia ad Cragum befinden sich innerhalb der Grenzen des modernen türkischen Dorfes Güney, etwa 12 Kilometer südwestlich der Stadt Gazipaşa im Bezirk Antalya an der Südküste. Das Gelände ist weitläufig und umfasst eine Fläche von etwa drei Hektar. Es gibt noch erhebliche Überreste von Bädern, einem Markt, einer Säulenstraße mit Tor, einer großen frühchristlichen Basilika, monumentalen Gräbern und einem Tempel sowie mehreren nicht identifizierten Bauwerken.

Bodenmosaik - Antiochia ad Cragum, Güneyköy

 

 

 

 

 

 

Antiochia wird in mehreren antiken Quellen als wichtiges römisches Handelszentrum erwähnt und während der byzantinischen Ära war die Stadt Sitz eines christlichen Bistums. Zu den Entdeckungen in der antiken römischen Stadt Antiochia ad Cragum in der Türkei gehören:

Antiochia ad Cragum, Güneyköy

Antiochia ad Cragum / Αντιόχεια του Κράγου, auch bekannt als Antiochetta oder Latein: Antiochia Parva („Klein-Antiochia“), ist eine antike hellenistische Stadt auf dem Berg Cragus mit Blick auf die Mittelmeerküste in der Region Kilikien in Anatolien. In der heutigen Türkei liegt der Standort im Dorf Güneyköy im Bezirk Gazipaşa.

Antiochia ad Cragum wurde etwa zur Zeit Neros im ersten Jahrhundert gegründet und erlebte seine Blütezeit auf dem Höhepunkt des Römischen Reiches. In seiner Blütezeit lebten dort möglicherweise mehr als 6.000 Menschen. Zur Zeit des vierten Jahrhunderts war das Gebiet ein wichtiger Ort für die Entwicklung des Christentums.

Die römische Stadt Antiochia ad Cragum liegt an der südlichen Zentralküste der Türkei im antiken rauen Kilikien. Historisch gesehen diente der Ort Antiochia ad Cragum mit seinem Hafen möglicherweise als einer der Zufluchtsorte für die berühmten kilikischen Piraten, die in der ersten Hälfte des ersten Jahrhunderts v. Chr. von diesen Küsten aus operierten und Schifffahrts- und Küstengemeinden im östlichen Mittelmeer ausnutzten. Der römische Feldherr Pompeius beendete die Piratenplage im Jahr 67 v. Chr. mit einem Seesieg im nahegelegenen Korakesion (Alanya). Unter den heute sichtbaren Überresten sind keine Spuren der Piratenvergangenheit Antiochias erhalten. Der Kaiser Caligula überließ im Jahr 38 n. Chr. für kurze Zeit die Kontrolle über das raue Kilikien an einen Klientenkönig von Rom, Antiochos IV. von Kommagene, bevor er ihn kurzerhand absetzte. Antiochus wurde dann im Jahr 41 n. Chr. von Claudius wieder an die Macht gebracht. Er regierte ununterbrochen bis 72 n. Chr. und gründete in dieser Zeit die nach ihm benannte Stadt. Nach seiner Entfernung durch Vespasian im Jahr 72 fiel die Stadt zusammen mit dem Rest des rauen Kilikiens als Teil der erweiterten Provinz Kilikien unter direkte römische Herrschaft. Ihre größte Ausdehnung scheint die Stadt im späteren Römischen Reich, ab dem 3. Jahrhundert, erreicht zu haben. Es ist dieser Zeitraum, den die aktuellen Ausgrabungen erforschen.

Antiochia ad Cragum, Güneyköy

Die Stadt wurde um 170 v. Chr. von Antiochus IV. Epiphanes gegründet. Von der Mitte des ersten bis zur Mitte des dritten Jahrhunderts wurden Münzen geprägt, von denen die letzten bekannten Münzen unter dem römischen Kaiser Valerian ausgegeben wurden. Im 12. Jahrhundert wurde die Stadt Teil des Königreichs Kleinarmenien. Im Jahr 1332 eroberten die Johanniter die Stadt, woraufhin sie unter den Namen Antiochetta, Antiocheta, Antiocheta in Rufine (Päpstliche Bulle von Papst Johannes XXII.) und Antiochia Parva bekannt wurde. Die Stadt wurde verlassen, als die Seldschuken 1071 das Byzantinische Reich besiegten.

Einige Gelehrte behaupten, dass Antiochia ad Cragum mit der Stadt Cragus (Kragos) identisch ist, oder, obwohl sie mehr als 100 km entfernt liegt, mit Sidyma, von dem einige Gelehrte behaupten, dass es sich um das lykische Cragus (Kragos) handelte.

Antiochia ad Cragum, Güneyköy

Von der Stadt sind noch Ruinen erhalten, darunter Befestigungsanlagen, Bäder, Kapellen, die römische Nekropole, eine Weinkelter und das größte römische Mosaik, das in der Türkei gefunden wurde.

Das Antiochia ad Cragum Archaeological Research Project (ACARP) führt seit 2004 Ausgrabungen an der Stätte durch. Seit 2011 betreiben wir eine Feldschule und bisher haben über 150 Schüler und Freiwillige an der Feldschule teilgenommen und dabei geholfen, die antike Stadt freizulegen. Studierende aus allen Teilen der USA, Kanadas und Australiens haben sich dem Team angeschlossen. Darüber hinaus arbeiten wir mit türkischen Universitäten zusammen und nehmen jährlich an Archäologiestudenten der Atatürk-Universität teil.

Im Jahr 2018 wurden in Antiochia ad Cragum Latrinenmosaike mit schmutzigen Witzen über Narziss und Ganymed entdeckt, und im Jahr 2019 wurde in der Nähe der Stadt ein großes Poolmosaik entdeckt.

Das Mosaik weist geometrische Muster auf, und Ausgrabungsleiter Michael Hoff sagt, dass das Vorhandensein eines so großen Mosaiks in Kilikien eine engere Verbindung zur elitären römischen Welt unterstreicht, die in so vielen anderen Regionen des Römischen Reiches gut bezeugt ist. Die makellose Form des Mosaiks wird der romanisierten Welt Kilikiens sicherlich mehr archäologische Aufmerksamkeit verschaffen.
Quelle: https://www.biblicalarchaeology.org/daily/ancient-cultures/ancient-near-eastern-world/massive-mosaic-uncovered-in-roman-cilicia/
https://www.researchgate.net/publication/372028500_42KST-ANTIOCHIA_AD_CRAGUM

Das archäologische Team, das die Stätte zuvor ausgegraben hat, hat mehrere andere Mosaike freigelegt, insbesondere ein 1.600 Quadratmeter großes geometrisches Mosaik, das ein Schwimmbad außerhalb des Großen Römischen Badekomplexes umgab. Dieses Werk gilt als das größte Mosaik seiner Art in der Region.

Die Ausgrabungen in Antiochia ad Cragum werden in Zusammenarbeit mit der Uşak University in der Türkei, der Clark University in Massachusetts, dem Peter Kiewit Institute an der University of Nebraska und dem Ministerium für Kultur und Tourismus in der Türkei durchgeführt. Auch Studierende des St. Olaf College in Minnesota nehmen regelmäßig an dem Projekt teil.

Das raue Kilikien ist bekannt für die Anzahl der gefundenen Weinpressen, was zeigt, dass der Weinbau vor Ort wichtig war und Wein ein wahrscheinlicher Exportkandidat war. Bemerkenswert ist, dass diese Anlage über den ersten ausgegrabenen Weinbaubottich im rauen Kilikien und eine „gebaute“ architektonische Form verfügt, die sich von der Vielzahl bekannter in den Fels gehauener Wein- und Olivenanlagen in dieser Region unterscheidet. Leider hinken hier die Ausgrabungen und Vermessungen im Allgemeinen hinter anderen Regionen und den Arbeiten in Antiochia hinterher. Im Stadtzentrum befindet sich ein Gebäude namens Triconchos, das drei Wände in Form einer Apsis hat und eine religiöse Funktion haben soll.

Öffnungszeiten von Antiochia ad Cragum: 9:00 – 20:00 Uhr
Quellen: https://news.unl.edu/newsrooms/today/article/nebraska-team-discovers-extraordinary-roman-mosaic-in-turkey/ + https://www.biblicalarchaeology.org/dig/antiochia-ad-cragum/ + https://www.archaeological.org/fieldwork/antiochia-ad-cragum-excavations/ + https://antiochiacragum.org/

Antiochia ad Cragum, Bouleuterion, Güneyköy

Bouleuterion

Das Bouleuterion wurde möglicherweise als Gemeindehaus, Musiksaal oder Theater genutzt

Im Laufe von vier Staffeln haben die Archäologen etwa 95 % des städtischen Bouleuterions freigelegt, das auch als Odeion und möglicherweise als kleines Theater diente. Im Jahr 2024 werden wir die Außenseite der Mauer weiter erkunden, mit der Absicht, den Eintrittspunkt in die Struktur zu definieren. Wir werden auch weiterhin das Gebiet zwischen Bath und Bouleterion erkunden, wo wir 2018 eine gut erhaltene Latrine mit einem Mosaikboden mit mythologischen Figuren entdeckten.

Die Struktur hat die Form eines Halbkreises, ist nach Nordosten ausgerichtet und besteht aus einem Orchester und einer Kanzel mit Sitzgelegenheiten, die aus einer einzigen Reihe von Marmorsitzen bestehen. Die restlichen Sitzgelegenheiten bestanden aus Holzbrettern, die von dreizehn strahlenförmigen Wänden getragen wurden. Diese Wände sind nicht gleichmäßig lang. Die Wände näher an den Szenen sind etwa 3,40 m lang, während die in der Mitte 4,20 m messen. Die Gründe für diese Diskrepanz sind noch nicht geklärt. Jede Mauer ist durchschnittlich etwa 60 cm dick und jeweils etwa 4,75 m lang. Die Wände enden mit einem Stützpfeiler, der jeden Wandabschluss flankiert, mit einem Korridor oder Ambulatorium, der zwischen den Stützwänden und der Umfangswand verläuft.

Antiochia ad Cragum, Latrine / Tuvalet, Güneyköy

Latrine / Tuvalet

In dieser Latrinewurde ein ungewöhnliches Mosaik freigelegt. Obwohl es nicht selten ist, in einer antiken Stadt eine Latrine zu finden, beschreibt Hoff diesen Fund als „außergewöhnlich“. Laut einem Experten für antike Mosaike wurde das Mosaik in einem der frühesten Beispiele für Latrinen in Anatolien gefunden. Aus der Römerzeit sind nur wenige mit Mosaikpflastersteinen erhalten, die vor allem in Italien zu finden sind. Nur zwei italienische Beispiele weisen menschliche Figuren auf, wie sie in den Mosaiken von Antiochia ad Cragum dargestellt sind.

Antiochia ad Cragum, Latrine / Tuvalet-Mosaic, Güneyköy


Die Latrinenmosaiken in Antiochia ad Cragum zeichnen sich besonders durch ihren humorvollen „nicht arbeitstauglichen“ Inhalt aus. Zwei von drei Tafeln sind erhalten, jede etwa 3 x 2 Meter groß, beide mit Badezimmer-Humorversionen griechischer Mythen. Auf einer Tafel ist Narziss zu sehen, der Junge, der sich in seine eigene Schönheit verliebte, und auf der anderen Ganymed, der Mundschenk der Götter. In den Mosaikversionen hat sich Narziss in einen Teil seiner eigenen Anatomie verliebt und Ganymed trägt die antike Version von Toilettenpapier.

Die Latrinenmosaiken von Antiochia ad Cragum sind ein einzigartiges Beispiel sowohl für die Qualität der Verarbeitung als auch für das hervorgehobene Thema. (Sie sind) von der Erzählform her völlig originell, obwohl sie mythologische Figuren enthalten. Mosaike seien eine mühsame und teure Kunst und die Kunden, die diese Arbeiten in Auftrag gaben, berücksichtigten sowohl ihren eigenen Geschmack und Glauben als auch die Wertschätzung anderer Betrachter.

Antiochia ad Cragum, Latrine / Tuvalet-Mosaic, Güneyköy

 

 

Irgendwann in seiner Geschichte wurde ein Teil des Mosaiks beschädigt und mit einfachen Steinen repariert, höchstwahrscheinlich um Kosten zu sparen. Man stellte fest, dass sie erneut beschädigt wurden, vielleicht als die Wände des Gebäudes abgerissen und die Marmorverkleidung zur Herstellung von Mörtel geborgen wurden. Eine Tafel fehlt vollständig und ein erheblicher Teil der Narzissentafel ist verschwunden.

Peristil Binası

Antiochia ad Cragum, Peristil Binası, Güneyköy

 

 

 

 

 

Das Peristil-Gebäude ist ein Schwimmbad und ein Badehaus mit einem Platz, der mit einem kunstvollen geometrischen Mosaik gepflastert ist.

Das Peristyl (altgriechisch περίστυλον perístylon, lateinisch peristylium) ist in der antiken Architektur ein rechteckiger Hof, der auf allen Seiten von durchgehenden Säulenhallen (Kolonnaden) umgeben ist. Das griechische Wort setzt sich aus περί peri, deutsch ‚um herum‘ und στῦλος stylos, deutsch ‚Säule‘ zusammen und bedeutet eigentlich ‚das von Säulen Umgebene‘. Gelegentlich werden totum pro parte auch nur die umgebenden Säulenhallen als Peristyl bezeichnet.

Antiochia ad Cragum, Güneyköy

 

Büyük Hamam / Calidarium

Nachdem das Frigidarium und das Tepidarium des Bades weitgehend freigelegt wurden, folgte die Räumung des Caldariums. Im Zuge der Ausgrabungen haben die Archäologen Hinweise darauf gefunden, dass das Bauwerk einer neuen Bestimmung zugeführt wurde, nachdem seine ursprüngliche Badefunktion nicht mehr funktionierte. In diesem Fall wurden mehrere gut erhaltene Keramiköfen gefunden, die aus der Zeit stammten, als die Struktur nicht mehr als Bad diente. Außerdem wurden Überreste des ursprünglichen Hypokaustsystems freigelegt. Im Jahr 2024 werden wir die Arbeit im Caldarium fortsetzen und weitere spätrömische Werkstatteinrichtungen sowie die ursprünglichen Badesysteme enthüllen.

Die Architektur lässt das Vorhandensein eines Nymphäums erkennen, welches auch in diesen Bereich zu räumen sein wird.

Antiochia ad Cragum, Güneyköy

 

 

Eine zweite Badestruktur liegt außerhalb der Mauern der antiken Stadt, entlang der Straße, die in die antike Stadt führt. Die Archäologen begannen 2018 mit der Ausgrabung dieses Bades und entdeckten in einer Kammer einen Münzschatz aus dem 17. Jahrhundert, mehrere spätrömische Skelette, die offenbar gewaltsam getötet wurden, und Mosaike mit überwiegend geometrischen Mustern. Seitdem haben die Archäologen weitere Kammern mit Mosaiken und menschlichen Überresten freigelegt. Sie gehen davon aus, dass die Saison 2024 möglicherweise eine ähnliche Zusammenstellung bieten wird, da wir weiterhin die Kammern räumen.

Ausgrabungen im Inneren des rechteckigen Raums, der im Norden in den Korridor zwischen Natatio und Frigidarium mündet, haben gezeigt, dass dieser Raum zu verschiedenen Zeiten erweitert und umgebaut wurde. Pilaster, die in diesem Bereich möglicherweise die Bäder von außen stützten, wurden nachträglich abgesenkt und dieser Raum durch den Einbau neuer Wände geschaffen. Später, nach dem Ende der ursprünglichen Funktion als Bad, wurde dieser Raum jedoch in der spätrömischen bis frühbyzantinischen Zeit für andere Zwecke genutzt.

Antiochia ad Cragum, Güneyköy

Ausgrabungen in diesem Raum brachten zahlreiche Tonscherben mit Spuren von Fehlproduktionen oder Fehlprägungen ans Tageslicht, daher dürfte es sich damals um den Bereich gehandelt haben, in dem die Produktionsabfälle der Töpfer- und Glasöfen abgeladen wurden. Ungefähr in der Mitte des Raumes befindet sich ein kleiner runder Ofen. Es wurde in etwa 1 m Tiefe von der Türschwelle des Raumes freigelegt und seine Mündung ist nach Ostnordost ausgerichtet. Obwohl es stark beschädigt war, wird davon ausgegangen, dass es über einen gewölbten Aufbau verfügte. Ausgrabungen in dieser Gegend brachten Keramik- und Glasscherben, Mosaiksteine, Nägel und Münzen ans Tageslicht. Diese Funde, insbesondere die Glas- und Tonscherben, weisen jedoch nicht die Qualität auf, die Rückschlüsse auf diese Ofenanlage zulässt. Tonscherben auf der Höhe des Ofens und darunter weisen Unterschiede in Glasur und Form auf. Zum Abschluss der Arbeiten in diesem Bereich wurde der Ofen zu Schutzzwecken mit Geotextil und Sand abgedeckt.

Der im Süden an das Frigidarium angrenzende, in Ost-West-Richtung verlaufende rechteckige Raum gilt als Tepidarium und misst etwa 22 x 8 m. Eine Wand teilt diesen Raum in der Mitte in zwei Teile und das Bodenniveau im östlichen Teil wurde abgesenkt, aber der westliche Teil wurde nur so weit gereinigt, dass die Wände hineinpassen. Das Tepidarium hat sowohl an der Nord- als auch an der Südwand einen symmetrischen Eingang (Breite: 1,20 m). Der nördliche Eingang führt in einen Zwischenraum, der auch mit dem Frigidarium verbunden ist, während der südliche Eingang in Richtung Caldarium öffnet. In den Jahren 2016 und 2017 wurden Arbeiten in diesem östlichen Raum des Tepidariums durchgeführt und etwa die Hälfte davon bis auf die unterste Ebene gereinigt. Obwohl es sich nicht um einen großen Raum handelt, konnte er in zwei Kampagnen nur teilweise freigelegt werden, da wie im Frigidarium auch hier Töpferöfen errichtet wurden, nachdem das Bauwerk seine ursprüngliche Funktion verloren hatte. Bisher wurden in den Bädern insgesamt sieben Brennöfen unterschiedlicher Größe und Anordnung freigelegt (drei im Tepidarium, drei im Frigidarium, einer im Süden der Natation und einer im Nordraum). Die Produktionsabfälle im Nordraum und in diesen Öfen zeugen von der hohen Dichte der Keramikproduktion in dieser Gegend. Man geht davon aus, dass in Zukunft in den nicht ausgegrabenen Teilen der Bäder weitere Töpferöfen ausgegraben werden. Neben runden Großöfen gibt es auch birnenförmige Kleinöfen. Obwohl sich die kreisförmigen großen Öfen hinsichtlich ihrer Größe und Struktur ähneln, ist der in der nordöstlichen Ecke des Tepidariums freigelegte Ofen bemerkenswert, da er nahezu unversehrt erhalten geblieben ist. Dieser Ofen ist ein seltenes Beispiel, das so gut erhalten geblieben ist. Er verfügt über eine rechteckige Feuerschale in einer Höhe von etwa 80–95 cm über dem Boden und seine Öffnung ist nach Süden ausgerichtet. Die Feuerschale dieses Ofens befindet sich neben der Ecke des Tepidariums und ist mit einem Töpferbecken gekrönt, das von einer Kuppel überragt wird. Durch das Einstechen von Löchern zwischen dem Keramikbecken und der Feuerpfanne wurde ein Grillsystem gebildet; Diese Löcher wurden dann mit Tonscherben verschlossen und mit Lehm verschlossen. Es gibt 26 solcher Löcher mit einem Durchmesser von 7-8 cm. Tonscherben, die im Töpferbecken und in der Feuerpfanne freigelegt wurden, deuten darauf hin, dass in diesem Ofen wahrscheinlich Amphoren, Krüge, Kochgefäße und grobe Gebrauchsgegenstände hergestellt wurden. Da es sich bei dem erhaltenen Ofen samt seiner Grillanlage um ein authentisches Beispiel handelt, wurden Konservierungsarbeiten durchgeführt und zum vorübergehenden Schutz ein auf Eisenpfosten stehendes Pultdach angebracht.

Antiochia ad Cragum, Sütunlu Sokak, Güneyköy

Die gleichen Verstärkungsarbeiten wurden auch an den anderen Öfen durchgeführt. Beim Absenken des Niveaus im Tepidarium wurde der auf dem Hypokaust ruhende Boden erreicht. Dieser Boden ist stellenweise mit Steinen gepflastert und es gibt zwei Arten von vor Ort angebrachten Hypokaustziegeln. Kreisförmige Ziegel haben einen Durchmesser von etwa 26 cm und eine Dicke von 6 cm; Quadratische Steine sind 35 x 35 cm groß. Phileas wurden in Abständen von etwa 70 cm, gemessen von Mitte zu Mitte, platziert.

Sütunlu Cadde

Antiochia ad Cragum, Akropol, Güneyköy


Im Jahr 2024 werden die Archäologen mit der Ausgrabung der Kolonnadenstraße fortfahren, die als Markt der Stadt diente und in der wir die Geschäfte erkunden.

Antiochia ad Cragum, Akropol, Güneyköy

Das Gelände ist hier oft sumpfig. Je näher man der Akropolis kommt, desto steiler wird der Weg und mit dichter Vegetation bewachsen. Der Aufstieg zur Akropolis selbst kann eine Herausforderung sein, man muss klenere Felseabschnitte erklimmen und vorsichtig unter den Füßen sein.

Akropol

In den letzten Saisons haben die Archäologen den Nordhang der Akropolis erkundet, wo sich Wohngebäude befinden.

Die Anstrengung wird sowohl durch interessante Gebäude auf der Akropolis als auch durch einen herrlichen Blick auf die Mittelmeerküste belohnt, insbesondere auf den Hafen von Antiochia und die Vorgebirge, auf denen die armenische Festung steht, und die Überreste einer alten Nekropole.

Antiochia ad Cragum, Akropol, Güneyköy

 


Die Ausgrabungen wurden in Gebäude 2, das als Kirche identifiziert wurde, auf der Akropolis aus byzantinischer Zeit fortgesetzt, wobei die Arbeiten sich auf das östliche und westliche Ende konzentrierten. Im Winter 2016 war ein Teil der Südwand des westlichen Narthex eingestürzt und es waren Rettungsarbeiten erforderlich, um die Wand der bestehenden Bauwerke zu stabilisieren und Trümmer zu beseitigen.

Im Mittelpunkt des Interesses stand in den Kampagnen 2016 und 2017 die Apsis im Osten. Im Laufe der Saison entdeckten wir, dass der Versorgungskorridor, der die Südseite von Gebäude 2 flankiert und seit Beginn der Ausgrabungen im Jahr 2014 bekannt ist, sich nach Osten bis zu einem Punkt fortsetzte, an dem die Mauer in die Apsis übergeht.

Antiochia ad Cragum, Akropol, Güneyköy


Dieses Mauerstück spiegelt sich in der Mauer an der Nordseite der Apsis wider und legt nahe, dass Gebäude 1 kein freistehendes Bauwerk war, sondern tatsächlich ein integrierter Teil von Gebäude 2, der möglicherweise als Pastaphorionkammer diente. Eine Tür und Stufen in der Südwand des untersten Teils der Apsis ermöglichen den Zugang über einen Wirtschaftskorridor. Die Breite des Wirtschaftsgangs beträgt 3,41 m, während die Breite der Apsis 3,61 m beträgt. Das Vorhandensein der südlichen Zugangstür lässt vermuten, dass dieser Unterbodenbereich als Krypta diente.

Diese Krypta enthielt Depots, die durch den Einsturz des Hauptgeschosses des Gebäudes versiegelt worden waren und in denen liturgische Gegenstände wie Terrakotta- und Glaslampen, Dochthalter aus Bronze und Trinkgefäße aus Glas gefunden wurden. Außerdem wurden rot, gelb und schwarz bemalte Putzfragmente mit linearen Rändern gefunden, die wahrscheinlich von den Innenwänden des Hauptgeschosses der Apsis stammten.

Antiochia ad Cragum, Akropol, Güneyköy

 

 


In den beiden Ausgrabungsperioden wurden alle Innenwände der Krypta freigelegt und eine Eingangstür auf der Südseite gefunden und freigelegt. In diesem Raum, in einer Ebene über dem versiegelten Depot mit den liturgischen Gegenständen, wurden die Überreste eines erwachsenen Mannes mittleren Alters gefunden, der zu etwa 80 % intakt war und dem Schädel, Unterschenkel und der größte Teil des linken Arms fehlten. Das Skelett war bis auf die Wirbelsäule und den rechten Arm weitgehend unbeweglich und weit verbreitet über die gesamte 4,5 m² große Fläche der Apsis verteilt.

Antiochia ad Cragum, Akropol, Güneyköy

 

 

 

 


Obwohl es keine Hinweise auf Plünderungen gab, deutet die weite Verbreitung der Überreste über den Ablagerungen, die durch die Überreste des Obergeschosses versiegelt wurden, auf Aktivitäten nach der Ablagerung hin. Aus den versiegelten Depots wurden acht Lampen aus spätrömischer Zeit sowie Glasfragmente und Segmente einer Bronzekette gefunden. Das Vorhandensein von zypriotischer Red Slip-Ware lässt darauf schließen, dass diese Lagerstätte auf das späte 4./frühe 5. Jahrhundert n. Chr. datiert wird. Bemerkenswert war auch eine Marmorsäule, die neben einem Pier an der Ostwand der Krypta gefunden wurde. Dieses in den Felsvorsprung eingebaute Pfeiler- und Säulensystem stützte möglicherweise das Hauptgeschoss, das als Decke für die Krypta diente.

Geç Roma Villası

Antiochia ad Cragum, Güneyköy

Direkt an der Kolonnadenstraße im Süden befinden sich die Überreste einer spätrömischen Villa, die viele Räume enthält, von denen einige Mosaike enthalten.

Die Trikonkos Kilise befindet sich auf der linken Straßenseite vor der Einfahrt in die antike Stadt Antiochia af Cragum. Es gibt ein sehr kleines Schild, das man übersehen kann.

Trikonkos Kilise

Im Jahr 2024 werden zwei neue Bauwerke eröffnet: die Trikonkos Kilise, direkt vor dem Haupttor der Stadt gelegen. Die erhaltene Architektur lässt auf eine zweischiffige Basilika mit zentraler Apsis schließen. Die großen Kirche im Basilika-Stilbefindet sich an der Zufahrtsstraße, die von Osten zum Haupttor führt.

Antiochia ad Cragum, Trikonkos Kilise, Güneyköy

Die byzantinischen Trikonkos Kilise befindet sich zwischen dem Büyük Hamam und der Sütunlu Cadde. Der Grundriss des Gebäudes, das sich auf der Achse der Säulenstraße befindet, weist den Grundriss eines dreiblättrigen Kleeblatts (Triconchos) auf. Es wurde festgestellt, dass in den Ecken des rechteckigen Gebäudes, das innen 8 x 6,5 m misst, glatt geschnittener Stein verwendet wurde und an den Hauptwänden lokaler Bruchstein und zerbrochene Fliesen als Baumaterialien verwendet wurden. Obwohl es von Ort zu Ort unterschiedlich ist, beträgt die Dicke der Apsiszweigabschnitte und der Apsiswand 50 cm und die übrigen Apsiswände sind etwa 60 cm dick.

Im nördlichen Apsidenbereich und in der Apsis dieser Körperwände befinden sich zwei Reihen sehr kleiner Beleuchtungsöffnungen. Die Nord- und Ostapsis der Kirche sind teilweise intakt, während der Apsidenteil im Süden aufgrund von Straßenbauarbeiten bis heute nicht erhalten ist. Der Narthex des Gebäudes liegt in westlicher Richtung. Zwei eingestürzte Granitsäulen auf der von außen 9 m langen Narthex sowie der Pfosten an der Ostseite der Narthex und der Pfosten an der südöstlichen Außenecke des Gebäudes wurden nach der Römerzeit als Spolien in der Kirche verwendet Zeitraum. Aufgrund der Schäden, die das Gebäude in verschiedenen Perioden erlitten hatte, stürzten die Hauptmauern von Norden und Osten in Richtung Naos ein.

Antiochia ad Cragum, Trikonkos Kilise, Güneyköy


Der am asphaltierten Straßenrand liegende südliche Apsidenteil der Kirche und deren Fundamentniveau sind heute aufgrund der Straße nicht mehr deutlich zu erkennen. Dieser Abschnitt wurde vermutlich bei Straßenbauarbeiten größtenteils abgetragen. Aus diesem Grund liegt das Wandniveau im südlichen Gebäudeteil um 2 m höher als im Norden und Nordosten. liegt auf einem niedrigeren Niveau. Es wurde davon ausgegangen, dass die hohe Aufschüttung im Norden und Nordosten des Kircheninneren größtenteils von den Hauptwänden und der oberen Abdeckung herabfiel. An den Körperwänden im Inneren der Kirche konnten bisher keine Spuren von festem Putz oder dekorativen Zwecken gefunden werden. Unter den Eckwänden, die zur Verbindung der Kleeblätter des dreiblättrigen Kleeblattplans dienten, ist die Ecke, die den nördlichen Apsidenabschnitt und den Narthex verbindet, recht solide, während die Eckwand, die die Apsis und den südlichen Apsidenabschnitt verbindet, weitgehend intakt ist.

Antiochia ad Cragum, Küçük Hamam, Güneyköy

Über den Bodenbelag des Gebäudes konnten leider keine eindeutigen Befunde gefunden werden, lediglich ein kleines Stück Mosaikbodenbelag wurde in der Ecke der nördlichen Apsis gefunden. Bei den Ausgrabungen im Inneren der Kirche wurden Ostotech-Stücke aus der Römerzeit gefunden, die unserer Meinung nach während des Baus des Gebäudes an den Wänden des Korpus verwendet wurden.

Antiochia ad Cragum, Sarnıç, Güneyköy

Sarnıç

In der ca. 20x20 m großen Zisterne wurde der gesamte Innenraum und die Ein- und Austrittskanäle festzgelegt. In nachfolgenden Untersuchungen wurde der Kanal, der in den 2 km von der Zisterne entfernten Bereich führt, untersucht, gründlich gereinigt und Dokumentationsstudien durchgeführt.

Auch die Restaurierungsarbeiten des 2013 erstmals freigelegten Mosaikbodens im Peristylbau, für den eine dringende Triage-Wartung zur Behebung der Problemstellen durchgeführt wurde, sind abgeschlossen. Es wird vermutet, dass das Gebäude als von Säulen umgebener Tempel diente. Im Inneren des Gebäudes ist ein rechteckiges Mosaik mit pflanzlichen und geometrischen Rändern angebracht, das Reihen quadratischer Platten umgibt, die jeweils geometrische Verzierungen enthalten. Der Mosaikboden, dessen Restaurierungsarbeiten abgeschlossen waren, wurde durch eine Abdeckung mit Geotextil und Sand geschützt. Außerhalb des Peristylbereichs werden bei Aushubarbeiten als notwendig erachtete Wände, Putze, Bodenbeläge usw. angefertigt. In den Gebieten wurden notwendige Restaurierungs- und Konservierungsarbeiten durchgeführt.
Quelle: https://www.academia.edu/106106727/Antiochia_ad_Cragum_Kazısı_42_Kazı_Sonuçları_Toplantısı

Küçük Hamam

Antiochia ad Cragum, Küçük Hamam, Güneyköy

Dieses gut erhaltene Bad befindet sich außerhalb des Haupttors der Stadt, etwa 60 m östlich. Das Bad wurde offenbar neben der Hauptzufahrtsstraße zur Stadt errichtet. Diese Straße wurde in der Zeit nach der Antike weitgehend ausgewaschen, obwohl entlang der Hügelkonturen noch Reste davon zu erkennen sind.

Antiochia ad Cragum, Küçük Hamam, Güneyköy

 

 


Yegül bezeichnet diese Art von Bad, die nur im rauen Kilikien vorkommt, als „Hallentyp“. Dies weist darauf hin, dass die zentrale Halle als verbindendes Element fungierte, mit Kühlräumen auf der einen und Warmräumen auf der anderen Seite. Diese zentrale Halle ist 19,28 m lang und 4,87 m breit. Die Nordseite stellt den Kaltflügel dar, in dem sich vier Kammern befinden, von denen jedoch nur drei Zugang zur zentralen Halle bieten. Die andere Kammer scheint sich zur Westseite hin zu öffnen. Am besten erhalten sind die beiden Kammern im Osten, deren Mörtelgewölbe vollständig intakt sind. Eine dieser Kammern enthält an den Wänden fünf Nischen für Statuen. Im Inneren der langen zentralen Halle befinden sich außerdem drei Statuennischen.

Antiochia ad Cragum, Küçük Hamam, Güneyköy

 

 

 

Vermutlich befanden sich auch in der Südwand der Halle Nischen, die Mauer ist jedoch nicht weit über dem heutigen Geländeniveau erhalten. Andere nahegelegene Bäder, die eine ähnliche Anordnung um eine große zentrale Halle aufweisen, sind die Bäder in Anemurium und in Syedra.

Nördlich der Stadt befinden sich die Überreste eines Tempels.

Wir fuhren nun etwa 230 Meter der Zufahrtsstraße zurück und machten einen weiteren Stopp am Tempel von Antiochia ad Cragum. Ein Schild der University of Nebraska-Lincoln wies darauf hin, dass hier Ausgrabungsarbeiten stattfanden. Unmittelbar davor war ein großes dreieckiges Tempelteil. Eine junge Mutter wollte in dessen Nähe ein Foto machen und erklärten ihr, dass es gegen der Sonne nicht gut ist und baten das Kind sich auf diesen Tempelgiebel (Tapınak üçgeni) zu setzen, wo das Relief der Medusa abgebildet ist - und folgte unsere Empfehlung. Somit hat die Mutter nicht nur eine schöne Aufnahme. Für uns stellt es einen guten Größenvergleich zu dem Medusarelief dar.

Antiochia ad Cragum, Güneyköy

Die Stadt könnte durch ein Erdbeben zum Einsturz gebracht worden sein. In der Gegenwart liegen Teile des Tempels, die nicht angelegt, nummeriert und kategorisiert sind, auf dem Gelände verstreut, und Säulen sind in unterschiedlichen Entfernungen vom Tempelbereich zu finden.

"Das ist ein normaler Kopf in Menschengröße, vielleicht etwas größer. Es handelt sich nicht um eine Skulptur, sondern um ein Relief, das sich in der Vorderfassade des Tempels befand. ... Wenn die Ausgrabung abgeschlossen ist, soll sie an die Kulturdirektion von Alanya übergeben werden.", sagte Michael Hof von der Universität Nebraska

Kuzeydoğu Tapınağı

Antiochia ad Cragum, Güneyköy

 

 

Der Nordosttempel ist das erste kaiserliche Bauwerk in Antiochia, das vollständig enthüllt wurde und dessen Rekonstruktion erwartet wird. Die hypothetische Rekonstruktion des Geisonverlaufs des Nordosttempels, die sich die Archäologen vorstellen, hebt bestimmte diagnostische Merkmale hervor, die zur Schätzung der ursprünglichen Länge der Struktur verwendet werden können.

Darüber hinaus legt ein Vergleich paralleler Tempel in Kleinasien, Syrien, Israel, Palästina und Griechenland nahe, dass die vertikale und horizontale Abfolge und der skulpturale Stil des Gebälks des Nordosttempels lokale architektonische Traditionen widerspiegeln, die möglicherweise auf die Herrschaft der Seleukiden zurückgehen Kleinasien während der hellenistischen Ära. Die religiöse Ikonographie der indigenen Luwier aus der Bronze- und Eisenzeit ist ebenfalls auf dem Bauwerk zu sehen. Das Leistenprofil, die Kassetten und die Modillionen des Geisonblocks stehen im Kontrast zur Imago Clipeata des Giebelblocks, die die Einführung der römisch-kaiserlichen Verwaltungspolitik in den Provinzen bezeugt. Die in der Ikonographie des Gebälks sichtbare Spannung ist die gleiche, die sich entlang der neuen römischen Provinzgrenzen und der „Ethne“ Südostkleinasiens abspielte.

Antiochia ad Cragum, Güneyköy

Eine große Anzahl architektonischer Elemente, die zur Tempelstruktur gehörten, wurden auf dem Gelände ordentlich gelagert. Obwohl die Spalte obere und untere Überschriften hatte, konnte ich keine Spalte sehen.
Die Fundamente und Stufen des Tempels sind weitgehend erhalten und intakt.
Ich hoffe, dass ein so wichtiges Bauwerk so schnell wie möglich errichtet wird.
Quelle: https://www.researchgate.net/publication/300160426_The_Imperial_Temple_at_Antiochia_ad_Cragum_Aspects_of_Architecture_and_Iconography

Der Nordosttempel könnte Zeus geweiht gewesen sein, da seine Figur und sein Bild unter den Ornamenten erscheinen, aber Apollo wird noch deutlicher angedeutet, und es gibt auch viele andere Bilder. Es scheint, dass Antiochos IV. der Tradition des Synkretismus seiner Familie und Kultur folgte, indem er die Bilder verschiedener Kulturen und Glaubenssysteme kombinierte, so wie es Antiochos I. Jahrhunderte zuvor auf dem Berg Nemrut getan hatte. Luwische und hethitische Bilder werden mit griechischer Architektur und persischen und armenischen Einflüssen kombiniert, um ein beeindruckendes Bauwerk zu schaffen.

Der Tempel maß 16,5 x 10,3 Meter und wurde auf einem erhöhten Plateau errichtet, so dass er das höchste Gebäude der Stadt gewesen wäre (in Übereinstimmung mit der traditionellen Bauweise der damaligen Zeit und früher, die die Tempel erhöhte).

Antiochia ad Cragum, Güneyköy

Die Säulen wurden von korinthischen Kapitellen gekrönt, die mit verschiedenen mythologischen Motiven verziert waren, und die Geisa (Gesimse) folgten diesem Beispiel, wobei Blumen und Bilder wie die Doppelaxt, die Krabbe, die Schildkröte und der Leopard hervorgehoben wurden. Von besonderem Interesse ist das Blumenmotiv, das die Kultur der alten Luwier der Region sowie der Hethiter widerspiegelt. Laut der Gelehrten Geraldine S. Dobos benutzten Luwier und Hethiter Blumen, um ihre Besonderheit anzuzeigen. Die Blumen sowie andere Bilder an diesem Ort sind ein solider Beweis dafür, dass Antiochos IV. bei der Dekoration seiner Stadt einheimische Bilder verwendete.

Juliosebaste Antik Kenti, Beyrebucak

 

Für die ausgiebige Besichtigung von Antiochia ad Cragum (ohne Kalesi) benötigten wir etwas über eine Stunde. Man kann die Fläche frei begehen und kostet keinen Eintritt. Es drängte uns zwar ein Mann auf, wo unklar war, ob er sich als Reiseführer anbot oder ob er nur als Aufsichtperson hier stand.

Nach der Besichtigung des Tempels fuhren wir zur D400 zurück und fuhren Richtung Alanya nach den bereits vorgegebenen Koordinaten. Sie führten uns zielgenau zur Parkposition.

Da der Weg teilweise über Feuerschneisen führt, ist es besser wenn ein geländegängiges Fahrzeug benutzt wird. Der Fahrt scheint mit einem normalen PKW nur unter größter Vorsicht möglich zu sein.

Juliosebaste Antik Kenti, Beyrebucak

 

Unterwegs mussten wir einen Fotostopp und mehrere Ausweichmanöver durchführen, denn mehrere Schildkröten machten sich auf dem Weg breit.

Der antike Ort Juliosebaste liegt auf dem Bergrücken Asar-Tepe etwa 2 km nordöstlich der Küstenstraße D 400 oberhalb der türkischen Ortschaft Beyrebucak - 800 Meter nordöstlich der Yalan Dünya Mağarası (Lügenhöhle). Da der Höhenunterschied von dieser Höhle zu groß ist, wählten wir die Anfahrt von der anderen Seite. So bogen wir am Punkt (36.246002, 32.368898 sowie am Punkt (36.249359, 32.383265) nach rechts ab und parkten am Punkt (36.229246, 32.407642) das Auto.

Juliosebaste Antik Kenti, Beyrebucak

 

 

Man kann auch von der anderen Seite die historische Stadt anfahren. Ein direkter Weg nach Juliosebaste ist allerdings von hier aus nicht gegeben - man muss den Ort von Osten über Waldwege anfahren. Etwa 14 km östlich des Stadtzentrums von Gazipaşa (und 5 km östlich von Beyrebucak) zweigt bei Kırahmetler in einem Kreisverkehr (N36,19331/E032,42068) eine Nebenstraße von der Küstenstraße D 400 in nordöstliche Richtung ab.

Dieser Weg führt zunächst in nördliche dann in östliche Richtung, um dann an einem Abzweig (N36,19879/E032,43199) hinauf auf den Bergrücken zu führen. Ein weiterer Abzweig in einer Spitzkehre (N36,20932/E032,43159) führt dann in nordwestlicher Richtung an einer großen Zisterne (N36,21932/E032.41813) vorbei bis nördlich unterhalb des antiken Ortes.

Wir stellten wie geplant das Fahrzeug ab. Es war jedoch sehr schwierig, einen geeigneten Weg nach oben zu finden. Es wird empfohlen, den Hinweg zu markieren, um möglichst den gleichen Weg zurück zu gehen. Wir selbst trifteten ab und hatten es dadurch deutlich schwieriger (linke Markierung).

Juliosebaste Antik Kenti, Beyrebucak

Juliosebaste Antik Kenti

Der Siedlungshügel von Asar-Tepe war wohl vom 3.Jh.v.Chr. bis zum 7.Jh.n.Chr. besiedelt. Die Blütezeit der Siedlung war im 1.-3.Jh.n.Chr. zu frührömischer Zeit. Fast ausschließlich aus dieser Periode stammen auch die Gebäuderuinen, die insgesamt einen eher städtischen den ländlichen Charakter aufweisen.

Es möge zwar schön, die Beschreibung in der Literatur zu lesen - jedoch ohne genauen Lageplan, wo nach man sich orientieren kann, ist man hier hoffnungslos überfordert. Man sieht nur Gestrüp - bahnt sich einen Weg durch und freur sich, wenn man entwa Sehenswertes entdeckt. So fanden wir eher aus reinem Zufall diesen Stein zur Olivenölgewinnung. Selbst über diese Einzelfunde war für uns die Freude groß.

Juliosebaste Antik Kenti, Beyrebucak

 

 

 

 

Auf der Nordwestseite des Hügels befinden sich sogar die Reste eines Bades mit der dazugehörenden Zisternenanlage. Erst durch Forschungsarbeiten im Jahr 2000 wurden diese Ruinen mit dem antiken Ort Juliosebaste identifiziert.

Juliosebaste Antik Kenti, Beyrebucak

 

 

 

 

 

 

 

Juliosebaste Antik Kenti, Beyrebucak

 

 

 

 

 

Die Besonderheit dieses Ortes für die nähere Umgebung wird auch durch die Existenz eines kleinen Bouleuterions unterstrichen. Gern hätten wir dieses Relief besichtigt - aber ohne konkrete Lagekenntnis war es für uns eine hoffnungslose Suche.

Die wirtschaftliche Grundlage des Ortes war hauptsächlich der Holzhandel aus den umgebenden Wäldern. Der etwa 6 km südlich gelegene antike Ort Nephelis kann als Hafenort von Juliosebaste bezeichnet werden.
Quelle: https://www.histolia.de/sonstige-orte/juliosebaste-kilikien.html

Für die Besichtigung von Lamus / Lamos Adanda Antik Kenti waren wir nicht gut genug vorbereitet. Die reinen Zielkoordinaten waren nicht hilfreich.

Lamus-Stadion / Lamos Antik Kenti, Çile

So fanden wir keinen Weg, um in die historische Stadt zu kommen. Wir entschieden uns zur Smartphon-Navigation, da das Navi keinen Weg mehr gefunden hat. Es führte uns ostwärts an die historische Stadt heran. Eigentlich sollte es vom Punkt weiter gehen - hier endete jedoch die Fahrt und stellten das Fahrzeug am Punkt (36.237849, 32.461488) ab.

Wir gingen etwa 250 Meter in westlicher Richtung und erreichten das Stadion, was eigentlich später geplant war.

Lamos-Stadion

Das Lamos-Stadion hat ein sehr großes Stadion (eher Freifläche), wo manchmal gesellschaftliche Veranstaltungen stattfinden. Jedes Mal, wenn die Festung der Treffpunkt illegaler Bagger ist, wird irgendwo gegraben. Ein Felsengrab steht intakt neben weitere Reste.

Lamus / Lamos Antik Kenti, Adanda


Wir hätten nun noch etwa knapp 900 Meter weiter gehen müssen, um Lamus / Lamos Adanda Antik Kenti zu erreichen. Da es bereits nach 16 Uhr war, verzichteten wir auf deren Besichtigung und halten es für eine spätere Besichtigung erneut vor.

Lamus / Lamos Adanda Antik Kenti

Lamos ist eine alte Festung, etwa 60 km von Alanya entfernt. Sie ist schwer zu erreichen und daher wissen nur wenige Menschen davon. Ernsthafte Ausgrabungen wurden nicht durchgeführt, so dass nur die Mauern vorhanden sind, Reste anderer Gebäude, wahrscheinlich unter der Erdoberfläche.

Wenn wir uns die Geschichte derantiken Stadt Lamos Adanda ansehen, kann man sagen, dass es eine lang anhaltende lykische Herrschaft gab. Wissenschaftler betonen, dass die Stadt wichtige Meisterwerke des heutigen Kulturerbes beherbergen kann. 

Lamus / Lamos Antik Kenti, Adanda

Die Stadt ist auf zwei Hügeln gebaut, die den Gipfel eines hohen und steilen Berges bilden. Aus der Inschrift am Eingangstor der Stadt geht hervor, dass der Hügel im Westen während der Gallienus-Zeit in der Mitte des 3. Jahrhunderts n. Chr. von Mauern umgeben war.

Die Stadt ist von einer Mauer umgeben und es gibt einen großen Turm südlich des Eingangstors im Osten. Weitere Bauwerke der Stadt sind die Agora, der in den Naturfelsen gehauene Brunnen und zwei Tempel. In der Akropolis dieser Stadt gehören monolithische Sarkophage, die aus Steinblöcken hergestellt wurden, zu den wichtigsten Ruinen. Die Stadt war wahrscheinlich die Hauptstadt der Region Lamotis in der späten Römerzeit und spiegelt die Kultur und Kunst der Bergregion Kilikien am besten wider. Ihre glorreichste Zeit muss die Stadt in der Zeit des Callianus verbracht haben.

Das Stadttor wird von einem großen Turm geschützt. Im Inneren der Mauer befinden sich Reste einer zweiten Festung; Dies zeigt die Existenz einer inneren Burg in der Stadt. In der Ebene zwischen den beiden Hügeln befinden sich Ruinen von Gebäuden wie der Agora, dem Brunnen und dem Tempel der Stadt.

Lamus / Lamos Antik Kenti, Adanda

 


Einer der beiden Tempel der Stadt wurde im Namen von Vespasian, einem der römischen Kaiser, und der andere im Namen von Titus erbaut. Auf dem Hügel im Osten befindet sich ein Nekropolenbereich mit in den Fels gehauenen Kammern und Grabstrukturen, die aus großen Sarkophagen bestehen.

Der Ort ist eher wegen der Aussicht als wegen der historischen Artefakte interessant. Für diejenigen, die einen aktiven Urlaub gerne mit der Befriedigung der Neugier verbinden möchten, ist es jedoch zu empfehlen - also eine vergessene Burg im Gazipaşa-Gebirge. Der Eintritt zu den Ruinen ist frei.
Quelle: https://tr.wikipedia.org/wiki/Lamus

Direvli Kale-Kilise, Doğanca

 


Da wir noch ein wenig Zeit hatten und gut in der Zeit lagen, fuhren wir noch nach Doğanca, um die Kirchenburg Direvli zu besichtigen. Nach 20 Minuten Fahrt erreichten den von mir vorgesehenen Pakplatz (36.248679, 32.524077).

Wir verzichteten auf den etwa 250 m Fußweg, um die Direvli Kale-Kilise zu erreichen, da wir keinen Weg fanden. So reichten uns einige Fotos von ihr.

Direvli Kalesi-Kilise

Die Ruinen befinden sich auf dem felsigen Kap gegenüber dem Erenler-Berg. Es gibt Informationen, dass diese Burgen, Selinti, Aydap, Adan, Nuhut Yeri und Nefelis, auf derselben Höhe liegen und mit Lichtern gegen Angriffe vom Meer aus kommunizieren.

Nachdem wir die Fotos gespeichert hatten, fuhren wir zum Relax Beach Hotel in Alanya-Tosmur zurück und beendeten gegen 18 Uhr diesen Reisetag.

Fortsetzung im Teil 152: Reisebericht Selinus - Iotape (Gazipaşa)


©: Texte (und einige Bilder) mit freundlicher Genehmigung von Wikipedia - GNU-Lizenz für freie Dokumentation; eigene Fotos


Heute: 235 hochauflösende georeferenzierte Fotos 4176x 2784 bei 300dpi (falls an Fotos von einzelnen Sehenswürdigkeiten Interesse besteht - einfach melden; Die hier veröffentlichen Fotos wurden für das Internet verkleinert und optimiert).


Optional:

Gokcebelem Kale

Gokcebelem Kale (optional - nichts zu sehen)

...

 

Frengez Kale

Frengez Kale (optional - nichts zu sehen)

...

 

Gürçam Kale

Gürçam Kale (optional - nichts zu sehen)

...

 


Reisebericht Nordzypern 2014 / Reisebericht Lykien 2020 / Reisebericht Karien/Ionien 2023